Wieder voll im Rennen - Team geht mit Zuversicht in den Herbst

FUSSBALL UEFA EM-QUALIFIKATION: NORDMAZEDONIEN - ÖSTERREICH
So kann Österreich in den verbleibenden sechs Spielen aus eigener Kraft die EM-Endrunde 2020 erreichen.

Zufrieden und frohen Mutes gingen Spieler wie Betreuer in die Sommerpause. Nach dem 4:1-Sieg in Nordmazedonien ist Österreich wieder zurück im Rennen um die EURO 2020. „Jetzt sieht die Tabelle wieder viel besser aus, wir sind wieder voll dabei“, freute sich auch Teamchef Franco Foda. „Positiv ist, dass wir es in der Hand haben, uns aus eigener Kraft für die Endrunde zu qualifizieren.“ ÖFB-Präsident Leo Windtner freute noch eine andere Tatsache: „Wir haben die richtigen Lehren aus den zwei Niederlagen zu Beginn gezogen. Die Spieler haben zu 100 Prozent Charakter bewiesen.“

Mit den Punkten kam auch wieder der Schmäh zurück, für Erheiterung sorgte vor allem Marko Arnautovic mit seinem Sager, ob der vielen Chancen hätte man das Spiel gar acht- bis neunstellig gewinnen müssen. Das wären zumindest 111.111 Tore pro Minute – da muss man sich schon etwas sputen. Mit deutlich weniger Volltreffern wäre Foda im Herbst freilich schon zufrieden. Die wichtigsten Antworten vor den verbleibenden sechs Qualifikationsspielen:

Wie stehen die EM-Chancen? Durchaus gut. Mit den sechs Punkten sind sie deutlich gestiegen. „Wir sind wieder voll auf Kurs“, jubelte Leo Windtner. Bietet das Team in den nächsten Partien ähnliche Leistungen wie in Skopje, dann sollte der zweite Gruppenplatz absolut möglich sein.

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Foda und Präsident Windtner.

Welche sind die Schlüsselspiele? Der Oktober könnte der entscheidende Monat werden, ob Fußball-Österreich im Sommer 2020 im EM-Fieber liegt oder nicht. Innerhalb von nur vier Tagen trifft Österreich auf die zwei direkten Konkurrenten, zunächst geht es daheim gegen Israel (10. Oktober), dann tritt man in Slowenien an (13. Oktober).

Wie groß ist der Konkurrenzkampf? Foda hat im Herbst aus heutiger Sicht eine noch nicht da gewesene Qual der Wahl. Die großen Sieger der letzten zwei Spiele sind Laimer und Schlager, aber auch Sabitzer und Ilsanker haben einen guten Eindruck hinterlassen. Kapitän Baumgartlinger steht dann ebenfalls wieder zur Verfügung wie Alaba. Schöpf, Grillitsch und Zulj werden sich vorerst hinten anstellen müssen. Die Team-Karriere von Janko neigt sich endgültig dem Ende zu, auch der Weg von Routinier Prödl zurück in die Nationalmannschaft wird ob der Konkurrenz durch die jungen Lienhart, Posch und Wöber immer schwerer.

Wird Arnautovic Spitze bleiben? Davon ist auszugehen. Erstens, weil er mit 24 Teamtoren der aktuell treffsicherste Spieler ist. Zweitens, weil seine Physis mit dem Flankenspiel nicht mehr ganz Schritt halten kann. Und drittens, weil er als Solospitze dank seines Körpers und seiner Technik wie kein anderer Bälle verteidigen und verteilen kann.

Pflegt das Team einen neuen Spielstil? Die letzten zwei Auftritte erinnerten stark an den Stil, den Red Bull Salzburg seit längerer Zeit pflegt. Nach der Dreierabwehr-Kette hat Foda nun auch ein Mittel gefunden, wie die Viererabwehr bestens zur Geltung kommt. Laimer und Schlager nutzten die Abwesenheit von Baumgartlinger und Grillitsch, um sich als zentrales Duo für kommende Aufgaben aufzudrängen. Vor allem ihre vielen Balleroberungen im Mittelfeld machten Österreichs Spiel nicht nur schnell, sondern auch dominant.

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Laimer (re), in Skopje der überragende Mann.

Lässt sich die Chancenverwertung verbessern? Wohl kaum, schon gar nicht in den wenigen Tagen während eines Teamlehrgangs. Man kann sich bei Abschlussübungen maximal eine Sicherheit holen, aber zum Goalgetter wird man keinesfalls in so kurzer Zeit.

Vielmehr kann man mit Siegen mehr Selbstvertrauen sammeln und dadurch zielsicherer werden. Nicht selten ist jeder Schuss ein Treffer, wenn eine Mannschaft einen positiven Lauf hat.

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