Vuelta: Zweiter Tagessieg für Magnus Cort, Aus für Tobias Bayer

Bart, aber herzlich: Magnus Cort Nielsen
Felix Großschartner hält sich in der Spitzengruppe, wird im Sprint Sechster und bleibt im Klassement Zehnter.

Für Tobias Bayer endete die Premiere bei der Spanien-Rundfahrt abrupt und schmerzhaft: Der 21-jährige Oberösterreicher vom Team Alpecin-Fenix war am Donnerstag nach 91 Kilometern der zwölften Etappe von Jaén nach Córdoba  in einen Sturz von vier Fahrern verwickelt, landete hart im Gebüsch am Straßenrand und musste mit verletzter Schulter aufgeben. Per Rettungswagen wurde er ins Spital gebracht. Dort wurde ein Peitschenschlagsyndrom diagnostiziert, Bayer blieb zur Beobachtung im Krankenhaus.

Was das Missgeschick des Innviertlers noch ärgerlicher machte: Nach drei Jahren beim Team Tirol war Bayer erst im Winter zum belgischen Pro-Tour-Team gewechselt und  hatte zuletzt bei der Burgos-Rundfahrt als Gesamt-14. sowie Fünfter der dritten Etappe aufgezeigt. Und mit Platz 19 am Mittwoch hatte der 21-Jährige ein weiteres Rufzeichen bei der Vuelta  gesetzt, in der Gesamtwertung lag er an 71. Stelle.

Die 175 Kilometer am Donnerstag mit zwei Schleifen rund um Córdoba waren im Finale mit zwei Bergwertungen versehen, darunter ein Pass mit dem schönen Namen Alto de 14%.

Das nächste Missgeschick

Beim Zwischensprint in der Stadt am Fuße der Sierra Nevada lag eine achtköpfige Ausreißergruppe 1:10 Minuten vor dem Feld mit den Favoriten. In einer Linkskurve 54 Kilometer vor dem Ziel die nächste Schrecksekunde: Der slowenische Titelverteidiger Primoz Roglic (Jumbo-Visma), der Portugiese Nelson Oliveira (Movistar) und die Ineos-Profis Adam Yates (GBR), Dylan van Baarle (NED) und Salvatore  Puccio (ITA) landeten im Straßengraben, konnten aber weiterfahren und kehrten nach kurzer Aufholjagd wieder ins Hauptfeld zurück.

Vuelta: Zweiter Tagessieg für Magnus Cort, Aus für Tobias Bayer

Bleibt der Mann in Rot: Odd Christian Eiking

Mit 40 Sekunden Vorsprung düsten die Ausreißer bei der zweiten Stadtdurchfahrt durch Córdoba, eine Temperaturanzeige am Straßenrand verhieß 41 Grad, die offizielle Wetterstation 35,3 Grad, auch das reichte schon, um die Aufgabe noch brutaler zu machen. Und hinten arbeitete das Team Emirates daran, den Abstand zu reduzieren.

21,2 Kilometer vor dem Ziel war der letzte Ausreißer gestellt, der Australier Jay Vine (Alpecin-Fenix) und der Italiener Giulio Ciccione (Emirates) versuchten im letzten Anstieg ihr Glück mit einer neuerlichen Attacke. Romain Bardet (FRA/DSM) und Sergio Henao (COL/Qhubeka-NextHash)  konnten bis zum Alto de 14% aufschließen und den Vorsprung in der folgenden kurvenreichen Abfahrt auf 37 Sekunden ausbauen.

Heißes Finale

Die letzten flachen zehn Kilometer brachten das Team Bike Exchange ins Arbeiten, das versuchte, die Lücke für den australischen Sprinter Michael Matthews wieder zu schließen. Und das mit Erfolg: An der 500-Meter-Marke eröffnete EF-Nippo den Sprint, und der Däne Magnus Cort Nielsen holte seinen zweiten Etappenerfolg. Felix Großschartner (Bora-hansgrohe) sprintete munter mit und holte sich Platz sechs.
In der Gesamtwertung bleibt alles wie gehabt, der Norweger Odd Christian Eiking (Intermarché-Wanty-Gobert) bleibt der Mann in Rot und Großschartner Zehnter.

„Das war eine richtig schnelle Etappe heute", sagte der Oberösterreicher. „Wir haben von Anfang an das Rennen kontrolliert. Letztendlich war ich ein bisschen müde, aber es ging mir grundsätzlich nicht so schlecht. Ich bin dann eben anderen gefolgt, und es kam zum Sprint. Dabei habe ich versucht, das beste Ergebnis, das möglich war, rauszuholen. Ich bin froh, dass ich heute ohne Sturz durchgekommen bin."

Am Freitag sind die Sprinter gefragt: Die 203,7 Kilometer von Belmez nach Villanueva de la Serena kommen ohne Bergwertungen aus, einzig der Wind könnte Probleme bereiten. Felix Großschartner hofft auf „eine normale Sprintetappe, damit wir ein bisschen durchschnaufen können."

Haller in Deutschland Dritter

Einen starken Auftritt zeigte am Donnerstag auch der Kärntner Marco Haller im Dress von Bahrain-Victorious, der die erste Etappe der Deutschland-Tour auf dem dritten Rang beendete. Nur Tagessieger Pascal Ackermann (GER/Bora-hansgrohe) und Hallers Teamkollege Phil Bauhaus waren schneller.

Vuelta,12. Etappe (Jaén–Córdoba, 175 km): 1. Cort Nielsen (DEN) EF-Nippo 3:44:21, 2. Bagioli (ITA) Deceuninck-Quick Step, 3. Matthews (AUS) Bike Exchange, 6. Großschartner (AUT) alle gl. Zeit, 106. P. Gamper (AUT) beide Bora-hansgrohe +14:33.
Gesamt: 1. Eiking (NOR) Intermarché-Wanty Gobert 45:33:18, 2. G. Martin (FRA) Cofidis +58, 3. Roglic (SLO) Jumbo-Visma +1:56, 4. Mas (ESP) +2:31, 5. López (ESP) beide Movistar +3:28, 6. Haig (AUS) Bahrain-Victorious +3:55, 7. Bernal (COL) +4:46, 8. A. Yates (GBR) beide Ineos +4:57, 9. Kuss (USA) Jumbo-Visma +5:03, 10. Großschartner +5:38, 120. P. Gamper +1:54:26.
Freitag: Belmez–Villanueva de la Serena, 203,7 km.

Deutschland-Tour, 1. Etappe (Stralsund–Schwerin, 191,4 km): 1. Ackermann (GER/Bora-hansgrohe) 4:07:01, 2. Bauhaus (GER), 3. Haller (AUT) beide Bahrain-Victorious, 39. Schönberger (AUT) B&B, 70. Pernsteiner (AUT) Bahrain-Victorious alle gl. Zeit.
Freitag: Sangerhausen–Ilmenau, 180,6 km.

Mountainbike-WM im Val di Sole (ITA), Cross-Country, Juniorinnen: 1. Burquier (FRA) 55:29, 2. Onesti (FRA) +5, 3. Cortinovis (ITA) +6, 32. Sadnik (AUT) +8:33. - Junioren: 1. Boichis (FRA) 59:59, 2. Gomes (COL) +1:13, 3. Aebersold (SUI) +1:21, 14. Scherrer +4:22, . Gabl (beide AUT) -1 Runde. - Short Track, Frauen: 1. Frei (SUI) 20:11, 2. Richards (GBR) gl. Zt., 3. Ferrand Prevot (FRA) +1. - Männer: 1. Blevins (USA) 19:30, 2. Avancini (BRA) +2, 3. Brandl (GER) gl.Zeit, 36. Foidl (AUT) +1 Runde.

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