Von Hirscher bis Hinteregger: Diese Sportstars traten als Champions ab
Der Abschied von Martin Hinteregger vom Profifußball hat viele auf dem falschen Fuß erwischt. 29 ist heutzutage kein Alter, um eine Karriere zu beenden, der Verteidiger hätte noch einige erfolgreiche und nach dem Gewinn der Europa League wohl auch lukrative Jahre vor sich haben können.
Martin Hinteregger ist allerdings nicht der erste Sportler, der am Höhepunkt seines Schaffens abtritt.
- Ashleigh Barty
Im Jänner gewann die Australierin noch die Australian Open und feierte ihren dritten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Wenige Wochen später schoss Barty den Tennisball ins Out. Mit gerade einmal 26 Jahren und als Nummer 1 der Welt.
Sie habe nicht mehr den körperlichen Antrieb und das emotionale Verlangen, um an der Spitze zu bleiben, meinte Barty, die 2015 schon einmal eine Auszeit vom Tennissport genommen hatte und lieber professionell Cricket spielte.
Barty ist nach der Belgierin Justine Henin im Jahr 2008 die zweite Spielerin, die ihre Karriere als Weltranglistenerste beendete.
- Tyson Fury
Am 23. April schlug der englische Schwergewichtsboxer im Wembley-Stadion vor 94.000 Zuschauern seinen Landsmann Dillian whyte k.o. und blieb damit auch in seinem 34. Profikampf unbesiegt. Danach schwenkte der WBC-Weltmeister symbolisch die weiße Flagge und verkündete seinen Abschied aus dem Box-Ring.
Mittlerweile liegen dem 34-Jährigen aber bereits lukrative Angebote für einen weiteren Kampf vor. Erst dieser Tage erklärte Tyson Fury, dass er bei einem Angebot von einer halben Milliarde Pfund (582 Mio. Euro) möglicherweise schwach werden könnte.
- Nico Rosberg
Der Deutsche wurde 2016 mit fünf Punkten Vorsprung auf seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton Formel-1-Weltmeister und machte es seinem Vater Keke gleich. Fünf Tage nach dem Titelgewinn gab er seinen Rücktritt bekannt. Er habe so viel Energie und Zeit investiert, um endlich einmal Weltmeister zu werden, dass er nun eine gewisse Leere verspüre, hatte Rosberg gemeint. „Ich habe den Berg erklommen, ich bin an der Spitze angekommen und es fühlt sich richtig an.“
- Marcel Hirscher
Als der Salzburger am 17.März 2018 beim Weltcupfinale in Soldeu (AND) im Slalom 14. wurde, hätte kaum einer gedacht, dass dies die letzte Fahrt auf einer Weltcuppiste gewesen sein könnte. Hirscher gewann zum achten Mal in Folge den Gesamtweltcup, nachdem er kurz zuvor bei der WM in Åre noch Gold (Slalom) und Silber (Riesentorlauf) geholt hatte.
Über den Sommer reifte im Superstar und Seriensieger der Entschluss, die Rennski für immer auszuziehen. Im Herbst gab er mit nicht einmal 30 Jahren seinen Rücktritt bei einer groß inszenierten Pressekonferenz bekannt.
- Petra Kronberger
Die Pfarrwerfnerin hätte das Zeug gehabt, viele Skirekorde zu brechen, sind viele Pisteninsider heute noch überzeugt. Von der Saison 1989/’90 an holte die Allrounderin drei Mal in Folge die große Kristallkugel und wurde in dieser Zeit Doppel-Olympiasiegerin und Weltmeisterin. Im Dezember 1992 zog sich Kronberger mit 23 Jahren vom Spitzensport zurück. Ihr war der Rummel um ihre Person zu viel geworden und empfand das Leben in der Öffentlichkeit als Belastung.
- Anton Innauer
Der Vorarlberger Skispringer war 22, als er beschloss, fortan lieber am Boden zu bleiben. Zu diesem Zeitpunkt hatte Anton Innauer im Skisprungsport bereits Legendenstatus. Er war der erste Springer, der fünf Mal die Höchstnote 20,0 erhielt, 1980 wurde er in Lake Placid Olympiasieger. Wenige Monate später verletzte er sich am Knöchel und tauschte den Schanzentisch mit dem Universitäts-Pult aus und widmete sich seinem Studium (Philosophie, Psychologie, Sport).
- Magdalena Neuner
Die Deutsche salutierte 2012 als beste Biathletin der Welt mit nur 25 Jahren ab. Neuner gewann in der Abschiedssaison noch einmal den Gesamtweltcup und war zwölffache Weltmeisterin und Doppel-Olympiasiegerin. Ganz Deutschland war verschossen in die bodenständige Bayerin, die keinen Schritt mehr unbehelligt machen konnte. „Ich habe Sehnsucht nach dem normalen Leben“, sagte Neuner anlässlich ihres Abschieds. „Ich möchte Dinge tun, auf die ich jahrelang verzichten musste.“
- Mirna Jukic
2009 wurde die Wienerin in Rom WM-Dritte über 200 Meter Brust, bis heute die letzte österreichische Medaille bei Titelkämpfen auf der Langbahn. Wenige Wochen später bestritt Jukic im Rahmen der österreichischen Staatsmeisterschaften ihren letzten Wettkampf, zum Zeitpunkt ihres Rücktritts war sie 23.
- Pirmin Zurbriggen
Der Allrounder aus dem Wallis war der beste Skifahrer der Welt, als er im März 1990 einen Schlussstrich unter seine erfolgreiche Karriere zog. Zurbriggen verließ als Gesamtweltcupsieger mit gerade einmal 27 Jahren die Bühne.
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