Martin Hinteregger: Guter Verteidiger, Schrecken aller Medientrainer
"Mit 29 im Klub der Legenden“, schrieb die Süddeutsche. Martin Hinteregger beendete seine Karriere im besten Fußballer-Alter, wie man so schön sagt. Hinteregger war ein Profi zum Angreifen, feierte auch gerne mit den Fans und lebte seine Schwächen öffentlich aus. Ein Lebemann, der betrunken den Zapfenstreich überzogen hat.
Mit so einem können sich einige durchaus identifizieren in einer Welt, in der alle perfekt und zugleich Vorbilder sein müssen. Hinteregger geht gern auf die Jagd, spielt Ziehharmonika, arbeitet im Garten und schaut Formel-1-Rennen. Auch damit können sich Fans identifizieren.
Der Kärntner war ein sehr guter Verteidiger, aber der Schrecken jedes Medientrainers. Er redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Zuletzt zu viel. Er, der 67-mal im Team gespielt hatte und zuletzt verletzt war, gab offen zu, dass er sich die ersten vier Spiele unter dem neuen Teamchef nicht angeschaut hat. Er weiß auch nicht, was die Identitären sind.
So konnte er auch nicht wissen, dass ein Geschäftspartner politisch am rechten Rand anzusiedeln ist. Dafür nannte er den Journalisten, der diesen Umstand aufdeckte, linksextrem. So geht man vielleicht in Österreich mit politischer Kritik um, nicht aber in Deutschland und vor allem nicht bei einem Klub wie Frankfurt, bei dem Präsident Peter Fischer sagt, er verzichte auf AfD-Wähler im Stadion.
Hinteregger hat wohl den Bogen überspannt. Aber das so elegant, dass die Frankfurter Neue Presse schrieb: "Sein Abgang hatte Klasse und Stil.“
Also doch noch Legende am Ende.
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