Herren-Tennis:
Das längste Tennis-Spiel der Herren absolvierten John Isner und Nicolas Mahut 2010 in Wimbledon, die Partie zog sich über drei Tage, dauerte 11 Stunden und 5 Minuten und endete mit einem 70:68 im letzten Satz für Isner. Djokovic besiegte Federer nun im Finale in 4:57 Stunden. Verblüffend: Durchschnittlich ist der Ball nur 18 Prozent dieser Zeit im Spiel. Im Falle von Djokovic gegen Federer wären das 53 Minuten gewesen.
Eishockey:
Eishockeyfans wissen ganz genau, was auf sie zukommt: Nämlich exakt 60 Minuten rasante Spielzeit (drei Drittel à 20 Minuten). Bei jeder Unterbrechung wird die Uhr sofort gestoppt. Doch inklusive der zwei Pausen und der Unterbrechungen dauert eine Partie im Schnitt 2 Stunden und 19 Minuten – die Nettospielzeit liegt demnach nur noch bei 43 Prozent. Richtig interessant wird es, wenn eine Partie in die Overtime geht. Im vergangenen März gewann der KAC bei Bozen erst nach insgesamt 121 Minuten reiner Spielzeit in der vierten Overtime, weit nach Mitternacht.
Fußball:
Mehrmals wurde schon darüber diskutiert, die klassischen 2 Mal 45 Minuten durch eine Nettospielzeit zu ersetzen (etwa 2 x 30 Minuten). Viel wurde bei der jüngsten Regelreform geändert, doch an der Spielzeit wurde nicht gerüttelt. Dennoch soll beim Fußball in Zukunft die Nettospielzeit steigen. Denn Spieler, die ausgetauscht werden, müssen in Zukunft das Spielfeld über die nächste Begrenzungslinie verlassen. Dadurch sollten Spieler nicht mehr über das halbe Feld schlendern, und ein Wechsel sollte nur noch wenige Sekunden dauern. Auch Unterredungen zwischen Schiedsrichtern und Trainern werden in Zukunft kürzer sein. Dann nämlich, wenn ein Trainer einfach die gelbe oder gar die rote Karte sieht.
Feldhockey:
Bis vor wenigen Jahren wurden 2 x 35 Minuten gespielt. Der neue Modus sieht nun vier Spielviertel à 15 Minuten vor. Die Zeit wird bei längeren Unterbrechungen angehalten, für eine Strafecke und nach einem Torerfolg gibt es eine Auszeit von 40 Sekunden. Zudem darf jede Mannschaft pro Halbzeit eine Auszeit von einer Minute nehmen. Dennoch sehen Hockey-Fans während ihres vergleichsweise kurzen Spielbesuchs den Ball sehr oft rollen.
Handball:
Die Spielzeit beträgt 2 x 30 Minuten, dazwischen gibt es eine zehnminütige Pause. Es gibt mehrere Situationen, bei denen die Uhr angehalten wird, etwa bei Time-outs, Hinausstellungen, Ausschlüssen, oder wenn ein Spieler verletzt zu sein scheint. Nach insgesamt eineinhalb Stunden ist ein Handball-Spiel auch schon wieder vorbei.
Basketball:
Wie beim Eishockey wird auch beim Basketball die Uhr bei jeder Unterbrechung angehalten. In der NBA werden vier Viertel zu je 12 Minuten gespielt, in den Verbänden, die zur FIBA (Internationaler Basketball Verband) gehören, dauert ein Viertel nur 10 Minuten. Die zweiminütige Pause zwischen den Vierteln und die 15 Minuten Halbzeitpause ziehen einen Besuch bei einem Basketball-Spiel in die Länge. Zwischen Anpfiff und Schlusssirene ist der Ball 36 Prozent der Zeit im Spiel.
Volleyball:
Ein Volleyballspiel ist beendet, wenn ein Team drei Sätze gewonnen hat. Ein Satz ist gewonnen, wenn 25 Punkte erreicht wurden, im fünften Satz reichen 15 Punkte (jeweils zwei Punkte Vorsprung). Erreicht die jeweils führende Mannschaft den achten oder den sechzehnten Punkt, sehen die Regeln in den ersten vier Sätzen eine technische Auszeit von einer Minute vor. Daneben können beide Trainer beim zweiten Schiedsrichter pro Satz jeweils zwei Auszeiten beantragen, die jeweils 30 Sekunden dauern. Dennoch dauert eine Partie durchschnittlich nur 1 Stunde und 35 Minuten.
Baseball:
Der Pitcher wirft, der Schläger schwingt daneben. Der Ball landet wieder beim Pitcher, der dreht eine Runde am Rasen, schaut in die Tribüne, spuckt in die Hände, inspiziert den Ball, reibt ihn in den Händen, macht sich bereit, wirft wieder.
Dieses für Außenstehende kryptische Ritual, das sich im Baseball 250 bis 300 Mal pro Spiel wiederholt, kann bis zwischen 25 und 30 Sekunden dauern. Wirklich in Bewegung ist der Ball meistens nur den Bruchteil einer Sekunde. Das Spannungselement erschließt sich eher jenen, die Teams und Regeln kennen, dann hat jeder Pitch Bedeutung und Konsequenz.
Doch selbst Auskennern dürfte das Fortschreiten des Spiels zu gemächlich geworden sein, der Schnitt liegt bei über drei Stunden. Und weil Baseball in den vergangenen Jahren Marktanteile an konkurrierende Sportarten verloren hat, ergriff die Liga im vergangenen Jahr Maßnahmen, die das Spiel beschleunigen sollten, unter anderem kürzere Werbepausen. Das Ergebnis: Die Spiele dauerten im ersten Viertel der laufenden Saison sogar zwei Minuten länger.
Football:
Zuschauer in der NFL sind es gewohnt, dass Spiele lang dauern, nämlich über drei Stunden im Schnitt. Die Partie der Tennessee Titans gegen die Miami Dolphins im September 2018 ging in die Geschichte ein: Sieben Stunden und acht Minuten standen einander die beiden Teams gegenüber. Schlechtes Wetter hatte das Spiel in die Länge gezogen. Die Nettospielzeit in der NFL beträgt dafür nur spärlich elf Minuten. Die Momente, in denen gespielt wird, sind aber hoch-intensiv
Tischtennis:
Tischtennis-Fans wissen: Wegen eines einzigen Matches geht man kaum zu einem Spiel. Bei Meisterschaftsspielen werden mehrere Partien hintereinander absolviert – und so vergeht dann auch bald ein ganzer Abend. Dennoch: Eine Partie dauert im Schnitt 42 Minuten, dabei wird der Ball nur 5 ½ Minuten über das Netz gespielt, das sind 13 Prozent. Einen niedrigeren Schnitt haben nur Baseball und Football.
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