Wer beim Vienna City Marathon den Streckenrekord brechen will

Wer beim Vienna City Marathon den Streckenrekord brechen will
Bei spätwinterlichen Verhältnissen soll am Sonntag die Marke von 2:05:08 fallen. Der Kampf um den Status als bester Österreicher wird zum Duell.

Der Vienna City Marathon am Sonntag (9 Uhr/live ORF1) steht einmal mehr im Zeichen der Jagd nach einem neuen Männer-Streckenrekord. Als heißeste Eisen dafür gelten der Äthiopier Chala Regasa sowie die Kenianer Bethwell Yegon und Felix Kibitok. Doch der wohl ziemlich lästige, weil starke Wind könnte den afrikanischen Assen einen Strich durch die Rechnung machen.

Die Top-Asse wollen sich davon aber dennoch nicht abhalten lassen: „Das kalte Wetter ist gut, weil man weniger Energie braucht. Ich laufe gerne bei solchen Temperaturen“, sagte der Äthiopier Regasa am Freitag im Zuge der Pressekonferenz vor der 41. Auflage des Megaevents. Teile der Strecke kennt er bereits von seinem Pacemaker-Einsatz für Eliud Kipchoge bei dessen 1:59-„Laborrennen“ aus dem Jahr 2019.

Auf das Kenntnis der gesamten Strecke kann der Zweitplatzierte aus dem Vorjahr, Bethwell Yegon, zurückgreifen. „Alles ist möglich. Ich will meine persönliche Bestzeit von 2:06:14 verbessern. Wenn das Wetter passt und die Pacemaker einen guten Job machen, werden wir den Streckenrekord versuchen“, will Yegon die im vergangenen Jahr aufgestellte Bestzeit durch Samwel Mailu von 2:05:08 Stunden angreifen. Sein Landsmann Kibitok gibt das gleiche Ziel aus: „Wenn alles passt, können wir vielleicht den Streckenrekord laufen.“

Die besten Österreicher

Im Kampf um den Status als bester Österreicher hat Mario Bauernfeind wohl die besten Karten. Der 33-Jährige fühlt sich bestens gerüstet für den ersten kompletten Marathon in seiner Heimatstadt. „Ich möchte vor Heimpublikum einfach eine super Leistung bringen. Mein großes Ziel ist sicherlich, bester Österreicher zu werden“, sagte Bauernfeind. 

Die letzten drei Trainingsmonate waren dabei vielversprechend, wie der selbsterklärte „Spätzünder“ erläuterte: „Ich hatte jetzt elf sehr gute Wochen. Ich glaube, dass ich sehr nahe an die Form vom letzten Herbst rangekommen bin, genau werden wir es am Sonntag wissen.“ Der Schwung von Bauernfeind wurde nämlich im Oktober nach seiner Steigerung auf 2:12:49 Stunden in Frankfurt durch Erkrankungen gebremst. Den Wetterbedingungen sieht er gelassen entgegen. Er sei viel mehr froh, dass keine Hitze herrschen wird.

Neue Liebe zum Laufen

Für Peter Herzog ist der Vienna City Marathon nach einer sehr schwierigen Phase („Ich hatte fast die Liebe zum Laufen verloren“) mit Verletzungen und Erkrankungen ein wichtiger Zwischenschritt. Im Herbst will der Salzburger dann wieder an ähnliche Zeiten wie bei seinem ÖLV-Rekord von 2:10:06 Stunden aus dem Jahr 2020 denken können. „Die unmittelbare Vorbereitung war nicht optimal, ich werde trotzdem alles geben“, sagte Herzog, dessen Erwartungen aufgrund eines Virusinfekts Anfang des Monats gedämpft wurden. Die Freude sei dadurch aber nicht getrübt: „Ich habe die Freude zum Laufen wiederentdeckt. Ich will auf jeden Fall den vollen Marathon laufen und das Erlebnis in vollen Zügen genießen“, so der 36-Jährige.

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