Seit sie ihren Lehrerberuf an den Nagel hängte und beschloss, sich dem Laufsport hinzugeben („Viele dachten, ich wäre völlig verrückt geworden“), rennt es wie am Schnürchen. Und im Vorjahr wurde sie belohnt. Bei der 40. Auflage des Wien-Marathons lief sie erstmals österreichischen Rekord.
Mayer knapp voran beim Rekordlauf
Es war Millimeter-Arbeit, mit 2:30:42 war sie exakt eine Sekunde schneller als die ihrer Vorgängerinnen als Rekordhalter Andrea Mayr und Eva Wutti.
Doch im Dezember des Vorjahres sorgte sie in Valencia für klare Verhältnisse in der rot-weiß-roten Sportgeschichte: 2:26:43 Stunden bedeuteten obendrein auch das Ticket für die Olympischen Spiele heuer.
Selbstredend, dass man sie nun kennt, nicht nur durch TV-Auftritte, auch in den Sozialen Medien ist sie omnipräsent. „Es ist einfach eine Bestätigung meiner Leistungen. Im Vorjahr war ich in dieser Hinsicht noch unsicher, habe mich aber über Interviews gerettet, weil ich eine gute Schauspielerin bin.“
Spaß bei jedem Wetter
Wenn man seine Passion als Beruf ausüben kann, macht auch alles Spaß. Sogar das Wetter. „Man muss die äußeren Bedingungen hinnehmen, wie sie sind. Auch heißes Wetter lässt mich kalt.“
Aber natürlich, wenn sie ein Telegramm an den Wettergott schicken könnte, würde sie angeben: Acht Grad beim Start, windstill.
Bewegung hat sie genug in Österreichs Laufszene gebracht. Wien nimmt man mit, weil „ich sehr gerne hier laufe. Mit einem Rekord ist eher nicht zu rechnen“, sagt Mayer, deren großes Ziel natürlich Paris ist. Und die Olympiastrecke dort ist keine gemütliche Jogging-Tour. „In Wien gibt es rund 115 Höhenmeter zu bewältigen, das ist gar nicht wenig. In Paris sind es aber 420.“
Olympia-Strecke im Bus absolviert
Vertraut hat sie sich schon gemacht mit der Strecke. Die 42,195 hat sie dort schon absolviert. „Aber im Bus“, lächelt sie.
Zumindest Pariser Luft hat sie jüngst geatmet, als sie bei einem 10-Kilometer-Lauf erneut einen österreichischen Rekord aufstellte (32:28 Minuten). Bei Olympia will sie auch ohne Bus beste Europäerin werden.
Damit ihre Leistungen sobald kein Ablaufdatum haben, überlässt Mayer nichts dem Zufall. Sie ist perfekt ausgestattet, immerhin ist fast ein ganzes Sportartikel-Fachgeschäft ständiger Begleiter („die anderen Läuferinnen schauen mich eh schon dumm an“). Und ständige Begleiter sind auch Topleute wie Trainer Vincent Vermeulen. Da kam es schon vor, dass Mayer mit dessen Sohn Mika trainieren durfte. Der fuhr in der abgelaufenen Saison als Langläufer in die Weltspitze.
Durchgesetzt hat sie sich immer. Schon im Fußball, als sie als Außenbahnspielerin den Burschen davonrannte. Mit 16 hätte sie zu den Mädchen wechseln sollen – da hörte sie auf. Sie schlägt sie lieber auf der Laufstrecke.
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