Cilic avanciert zum kroatischen Nationalhelden
Nach dem glatten 6:3-6:3-6:3-Finalerfolg über den Japaner Kei Nishikori ist Marin Cilic in seiner Heimat Kroatien ein Held. "Was für eine wundersame Nacht", schrieb die Tageszeitung Vecernji List, Jutarnji List meinte: "Cilic steigt zu den Unsterblichen im Tennis auf." Die Vorstellung des 25-Jährigen in New York bezeichnete Dalje.com mit: "Der Hurrikan Cilic fegt über die US Open hinweg."
In Cilics bosnischer Geburtsstadt Medjugorje bejubelten die Menschen in der Nacht den Coup des Außenseiters mit einem Feuerwerk und einer großen Party auf der Straße. Auch in der kroatischen Hauptstadt Zagreb feierten viele Tennisfans die Nacht durch.
Cilic hat das geschafft, was zuletzt seinem Coach Goran Ivanisevic 2001 in Wimbledon gelungen ist: als Kroate ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Die Vorzeichen waren ähnlich: Als Auslaufmodell war auch Ivanisevic damals als klarer Außenseiter ins Turnier gestartet und sicherte sich doch noch seinen ersten Grand-Slam-Titel. Allerdings war der heute 42-Jährige nur als Nummer 125 und mit einer Wild Card angetreten, Cilic als Nummer 16 – seit Montag ist er die Nummer 12 im ATP-Ranking, Nishikori wanderte von Rang elf auf acht.
Nach dem Sieg gegen den von Ex-Profi Michael Chang betreuten Nishikori sagte Cilic, der 2010 schon die Nummer neun war, dasselbe wie schon nach seinem glatten Erfolg über die Legende Roger Federer. "Ich habe die beste Partie meines Lebens gespielt."
Allerdings sei gesagt: Rafael Nadal ist verletzt, der topgesetzte Novak Djokovic sucht seit Wochen seine Topform. So auch der britische Olympiasieger Andy Murray. Und Roger Federers Zeit ist bei allem Können aller Voraussicht nach vorbei. So schön es auch ist, ihm zuzusehen – aber die Konstanz für einen weiteren Grand-Slam-Titel fehlt (allerdings ist der Schweizer mit 17 Erfolgen nach wie vor die Nummer eins). So kam es, dass mit Cilic erst der dritte Spieler seit Frühling 2005 ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte, der nicht aus den Top Four kam. 2009 gewann Juan Martin del Potro bei den US Open, zu Jahresbeginn sicherte sich Stanislas Wawrinka den Titel in Melbourne.
Zufriedenstellend
Aus österreichischer Sicht verliefen die US Open recht erfreulich. Dominic Thiem scheiterte erst im Achtelfinale an einem starken Tschechen Tomas Berdych und verbesserte sich im Ranking um neun Ränge auf Platz 36. Der Wiener Alexander Peya, seit Sonntag beim Daviscup-Team in Lettland, kam mit seinem brasilianischen Partner Bruno Soares zumindest bis in Viertelfinale. Und für den Tullner Lucas Miedler war gegen den Italiener Filipo Baldi erst im Semifinale des Junioren-Doppelbewerbs Endstation.
2006 | |
Australian Open | Roger Federer |
French Open | Rafael Nadal |
Wimbledon | Federer |
US Open | Federer |
2007 | |
Australian Open | Federer |
French Open | Nadal |
Wimbledon | Federer |
US Open | Federer |
2008 | |
Australian Open | Novak Djokovic |
French Open | Nadal |
Wimbledon | Nadal |
US Open | Federer |
2009 | |
Australian Open | Nadal |
French Open | Federer |
Wimbledon | Federer |
US Open | Juan Martin del Potro |
2010 | |
Australian Open | Federer |
French Open | Nadal |
Wimbledon | Nadal |
US Open | Nadal |
2011 | |
Australian Open | Djokovic |
French Open | Nadal |
Wimbledon | Djokovic |
US Open | Djokovic |
2012 | |
Australian Open | Djokovic |
French Open | Nadal |
Wimbledon | Federer |
US Open | Andy Murray |
2013 | |
Australian Open | Djokovic |
French Open | Nadal |
Wimbledon | Andy Murray |
US Open | Nadal |
2014 | |
Australian Open | Stan Wawrinka |
French Open | Nadal |
Wimbledon | Djokovic |
US Open | Marin Cilic |
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