US-Basketballerin legt Berufung gegen Haftstrafe in Russland ein

RUSSIA-US-DIPLOMACY-BASKET-COURT
Griner soll wegen Verstoß gegen russische Anti-Drogen-Gesetze neun Jahre ins Gefängnis.

Die US-Basketballspielerin Brittney Griner hat Berufung gegen ihre Verurteilung zu neun Jahren Haft in Russland wegen Drogenschmuggels eingelegt. Das sagte ihre Anwältin Maria Blagowolina der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Griner hatte sich schuldig bekannt, jedoch erklärt, sie hätte gegen die Gesetze in Russland nicht mit Absicht verstoßen. Infolge des Urteils könnte es zu einem Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland kommen.

Die USA haben angeboten, Viktor Bout, einen russischen Waffenhändler, der in den USA eine 25-jährige Gefängnisstrafe absitzt, für Griner auszutauschen. Einem Insider zufolge versucht Russland auch den in Deutschland verurteilten und inhaftierten "Tiergartenmörder" Wadim Krasikow auszutauschen. Dabei geht es um einen in Berlin getöteten Georgier. Bei dem Fall soll es Verstrickungen des russischen Geheimdienstes geben, die Moskau naturgemäß bestreitet.

Griner war am 17. Februar auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden, nachdem Patronen für E-Zigaretten mit Haschischöl in ihrem Gepäck entdeckt worden war. Cannabis ist in Russland verboten. Die Sportlerin hatte in den USA Haschischöl verschrieben bekommen, um Schmerzen bei chronischen Verletzungen zu lindern. Sie spielt seit 2014 für die russische Mannschaft UMMC Jekaterinburg. Der Fall Griner belastet das schwer angespannte Verhältnis zwischen den USA und Russland zusätzlich.

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