McGregor: Ermittlung wegen sexuellen Übergriffs Grund für Rückzug?

Der UFC-Megastar löst mit einer Rückzugsankündigung Wirbel aus. Gleichzeitig redet er über weitere Kämpfe. Was steckt dahinter?

Der irische Käfigkämpfer Conor McGregor (30) weist jeden Zusammenhang zwischen seinem Rückzug und Berichten über Ermittlungen wegen eines angeblichen sexuellen Übergriffs zurück. „Diese Geschichte zirkuliert schon eine Weile, und es ist unklar, warum jetzt darüber berichtet wird“, sagte seine Sprecherin. „Die Annahme, dass die heutige Bekanntmachung, Conor werde sich zur Ruhe setzen, mit diesem Gerücht zusammenhängt, ist völlig falsch.“

Die New York Times hatte am Dienstag berichtet, dass die Polizei in Irland ermittele. Dabei gehe es um den Vorwurf einer Frau, der 30-Jährige sei im Dezember sexuell übergriffig geworden. Laut dem New York Times-Bericht wurde McGregor im Januar festgenommen, vernommen und dann wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen liefen noch.

Die Zeitung berief sich auf vier nicht namentlich genannte Personen, die mit der Untersuchung zu tun haben. Sie betont, dass die Anschuldigungen nicht erwiesen seien und auch die laufenden Ermittlungen nicht bedeuteten, dass McGregor sich strafbar gemacht habe. Die irische Polizei bestätigte nur, dass gegen einen Sportler ermittelt werde, ohne dessen Namen zu nennen.

McGregor hatte am Montag auf Twitter geschrieben: „Ich schließe mich nun meinen ehemaligen Partnern an, die sich bereits im Ruhestand befinden.“ Der 30-Jährige ist der Megastar der Ultimate Fighting Championship (UFC). Allgemein war erwartet worden, er werde im Sommer wieder in Kämpfe einsteigen. Auch nach der Rücktrittsankündigung will seine Sprecherin die Tür offensichtlich nicht zuschlagen: „Sollte Conor in Zukunft kämpfen, muss es in einem Umfeld sein, in dem die Kämpfer für ihren Wert, ihre Fähigkeiten, ihre harte Arbeit und ihr Engagement für den Sport respektiert werden.“

„Es steckt viel Politik drin“

Nach McGregors unerwarteter Rückzugsankündigung waren Fans im Internet zunächst davon ausgegangen, der Kampfsportler wolle nur pokern, um seine Ausgangslage für die nächsten Fights zu verbessern. In einem Video der „Tonight“-Show von US-Moderator Jimmy Fallon, das am Montagabend veröffentlicht wurde, sagte McGregor nämlich zu seinen nächsten Kämpfen: „Wir sind im Gespräch für Juli, also mal sehen, was passiert.“ Und weiter: „Es steckt viel Politik drin. Das Kampf-Geschäft ist ein verrücktes Spiel, aber wie ich schon meinen Fans gesagt habe, bin ich fit und bereit.“ Er fügte hinzu, er müsse nicht unbedingt kämpfen, allerdings sei er „begierig darauf zu kämpfen“.

UFC-Präsident Dana White sagte allerdings am Montag, dass McGregors Rückkehr im Juli auf Eis liege, da es noch viele Unstimmigkeiten gebe. McGregor hatte eine Auszeit von den Mixed Martial Arts genommen, um im August 2017 gegen Floyd Mayweather zu boxen. Er verlor den lukrativen Boxkampf und büßte in der Folge auch seinen UFC-Leichtgewichtstitel wegen Inaktivität ein. Nachdem er bei seinem UFC-Comeback im vergangenen Oktober eine Niederlage erlitten hatte, kam es zu einer Massenschlägerei zwischen seinem Lager und dem seines russischen Gegners. Dafür wurde er für sechs Monate gesperrt.

Skandalnudel

Zuletzt war McGregor mit einem Ausraster gegen einen Fan aufgefallen. Beim Verlassen eines Hotels in Miami Beach attackierte er nach Polizeiangaben einen Fan. Der Kampfsportler wurde festgenommen, gegen Kaution aber wieder auf freien Fuß gesetzt.

Mixed Martial Arts (MMA) ist eine Kampfsportart, bei der sich die Teilnehmer schlagen, treten, in den Würgegriff nehmen und eine ganze Reihe von Techniken aus anderen Kampfsportarten wie Karate einsetzen.

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