Was ist die ELF und wer hat sie gegründet?
Die ELF ist die vermutlich beste europäische Football-Liga, die es je gab. Die Idee hatte Patrick Esume, ehemaliger NFL-Assistenzcoach, TV-Experte und jetzt auch ELF-Commissioner. Entstanden ist sie „2017 an meinem Küchentisch“, wie der 48-jährige Hamburger erzählt, „aus Liebe zum Sport“. Gemeinsam mit Zeljko Karajica hat er die Liga aus der Taufe gehoben. Der Medienmanager fungiert als CEO der ELF, er sitzt auch im Präsidium des österreichischen Fußball-Bundesligisten Austria Klagenfurt.
Was sind die Ziele der ELF?
„Es besteht kein Zweifel daran, dass wir direkt zur besten Liga in Europa geworden sind“, sagt Esume, „Ich bin ganz guter Dinge, dass in vier, fünf Jahren Football fest europäisch etabliert ist hinter Fußball als Nummer zwei.“ Die ELF will sich als Ausbildungsliga etablieren, europäischen Footballern den Sprung in die NFL ermöglichen.
Wie sieht der Modus aus, welche Regeln gelten?
Waren es im ersten Jahr acht, spielen heuer zwölf Teams aus Deutschland (7), Österreich (2), Spanien, der Türkei und Polen (je 1). Eine Erweiterung auf 24 Teams ist geplant. Gespielt wird nach NFL-Regeln (mit Ausnahmen). Die Teams sind in drei Conferences aufgeteilt. Jedes Team absolviert sechs Spiele in der eigenen Conference sowie sechs Spiele gegen drei Mannschaften anderer Conferences. Die Conference-Sieger und der beste Zweite qualifizieren sich fürs Halbfinale.
Was bringt das Franchise-System?
Wie das Vorbild NFL ist auch die ELF als Franchisemodell organisiert. Heißt: Jedes Team muss gewisse Anforderungen der Liga erfüllen. So muss zum Beispiel der Spielbetrieb in eine Gesellschaft ausgegliedert werden. Außerdem gibt es eine Gehaltsobergrenze („Salery-Cap“). Geld bringen Investoren. Bei den Vikings sind das beispielsweise Wirtschaftsanwalt Robin Lumsden oder Ex-Austria-Vorstand Markus Kraetschmer. Sinn und Zweck des Franchise-Systems: So kann nicht immer das gleiche Team Meister werden, nur weil es den potentesten Geldgeber hat. „Außerdem gibt es den Teams Sicherheit, weil es keine Auf- und Absteiger gibt“, erklärt Esume. Finanziell profitieren die Klubs auch von einer Einnahmenteilung.
Welche Chancen haben die österreichischen Teams?
„Beide Teams werden sich nahtlos einfügen“, glaubt Commissioner Esume. Die Vikings sieht er sogar im Favoritenkreis.
Welche Auswirkungen hat die ELF auf die österreichische Liga?
Nachteil für die AFL: Die besten Spieler gehen zu den ELF-Teams, das Niveau sinkt. Vorteil: Da die Vikings und die Raiders, die die Liga in den vergangenen Jahren dominierten, nur mit einem B-Team antreten, steigt die Spannung, der Titelkampf ist offen wie lange nicht. „Wir haben nicht um diese Liga gebeten“, sieht Verbandspräsident Michael Eschlböck einen bitteren Beigeschmack der neuen europäischen Liga. Er weiß aber auch: „Noch hat die ELF in Österreich noch kein Down gespielt. Warten wir ab, wie die Resonanz ist.“
Kommentare