Thiem fertigt Cuevas ab: Madrid-Finale gegen Nadal

Österreichs Nummer Eins lieferte gegen Pablo Cuevas eine Glanzvorstellung ab und trifft im Finale auf Rafael Nadal.

Österreich hat nach 20 Jahren wieder einen Finalisten bei einem ATP-1000-Turnier, die Spanier dürfen einem Publikumsliebling auch im Finale auf die flinken Beine schauen. Dominic Thiem steht nach einem 6:4-6:4-Sieg über Pablo Cuevas aus Uruguay in Madrid in seinem ersten großen Endspiel, wo wie schon im Barcelona-Finale der große Rafael Nadal wartet (18 Uhr, Sky Sport 2). Der Spanier hatte zuvor Titelverteidiger Novak Djokovic 6:2 und 6:4 besiegt.

Es war ein langes Warten. Nicht nur, weil die Partie erst für 21.30 Uhr angesetzt worden war, sondern auch weil zuvor im Damen-Finale die Rumänin Simona Halep gegen die Französin Kristina Mladenovic 2:44-Stunden für ihren Titelgewinn brauchte und noch geehrt wurde.

Nachtschicht in Madrid

Um 22:45 Uhr ging es dann doch los mit der Nachtarbeit. Dominic Thiem ließ gegen den 31-Jährige Cuevas, der ab 30. Juli beim Generali Open in Kitzbühel zu bestaunen sein wird, vor allem bei seinen Aufschlagspielen kaum etwas zu, dominierte sein Gegenüber mit kraftvollen, vor allem auch genauen Schlägen – und ließ bis zum Ende nichts mehr anbrennen. Um 0:09 stand es fest, Thiem steht im Finale.

Der bislang letzte Österreicher, der ein Endspiel dieser Kategorie (damals Super-9-Serie) erreicht hatte, war Thomas Muster, der im August 1997 in Cincinnati Pete Sampras unterlegen war. Muster war es auch, der fünf Monate zuvor in Miami als bislang letzter ÖTV-Mann ein Turnier auf zweithöchster Ebene nach den Grand-Slam-Turnieren gewinnen konnte.

Thiem, spanischer Star

Besondere Ehre wurde dem erst 23-Jährigen schon bei einem Abendessen Freitag Nacht zuvor zuteil. Nach dem Sieg über den Kroaten Borna Coric erfuhr er bei einem verspäteten Abendessen von Österreichs Botschafter in Madrid, Peter Huber, wie beliebt er in Spanien mittlerweile ist. Selbst Real-Star Morata applaudierte, als Thiem präsentiert wurde.

"Wir alle sind beeindruckt und überrascht, wie bescheiden er ist", sagte der aus Tirol stammende Huber, der weiß: "Viele Spanier, auch die Medien, sehen in Thiem schon den Nachfolger von Nadal."

Am Sonntag trifft Señor Thiem auf Nadal im Duell der besten Sandmänner des Jahres. Der Spanier hatte schon am Nachmittag mit einer nicht weniger glanzvollen Leistung Novak Djokovic in zwei Sätzen abgefertigt und seine Vormachtstellung auf dem Sandplatz in diesem Jahr untermauert.

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