Grand-Slam-Traum geplatzt: Medwedew deklassiert Djokovic im US-Open-Finale
So knapp dran und doch vorbei. Der große Traum von Tennis-Star Novak Djokovic, sich in New York den historischen "Grand Slam" zu sichern, platzte Sonntag-Nacht. Der topgesetzte Serbe musste sich im Endspiel der US Open dem Russen Daniil Medwedew 4:6, 4:6 und 4:6 geschlagen geben. Der 25-jährige Weltranglistenzweite jubelte indes über seinen ersten Grand-Slam-Titel überhaupt. Und über den ersten eines Russen seit 2005 (Marat Safin bei den Australian Open).
Für Djokovic war es das "wichtigste Match" seiner Karriere, wie er im Vorfeld sagte, am Ende war die Enttäuschung umso größer. Die Nummer eins der Tennis-Welt verpasste es, als erst dritter Spieler nach Donald Budge (1938) und Rod Laver (1962 und 1969) alle vier Grand-Slam-Turniere in einem Jahr zu gewinnen. Und: Er bleibt mit nach wie vor 20 Major-Titeln vorerst gleich auf mit den Langzeit-Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal. Der 34-Jährige Djokovic hatte zumindest mit seinem 31. Major-Finale mit Federer gleichgezogen.
Medwedew gelang im Arthur Ashe Stadium in nur 2:15 Stunden die Revanche an der Nummer eins der Welt für die 5:7,2:6,2:6-Niederlage im Endspiel in Australien zu Beginn des Jahres. 2019 bei den US Open hatte er in seinem Premieren-Endspiel auf höchster Ebene gegen Rafael Nadal in fünf Sätzen verloren. "Es ist ein ganz spezieller Tag für mich", betonte der Neo-Champion im Sieger-Interview.
Djokovic verabsäumte es, den männlichen "Grand Slam", also alle vier großen Turniere in einem Jahr zu gewinnen, einzufahren. Medwedew entschuldigte sich deshalb auch beim Serben. "Egal wie es heute ausgegangen ist, für mich bist du der größte Tennisspieler aller Zeiten", sagte Medwedew.
Tränen bei Djokovic
Djokovic kämpfte schon im Finish der Partie und auch bei der Siegerehrung mit den Tränen. Das aber nicht vordergründig wegen der Niederlage. "Ich bin der glücklichste Mensch der Welt, weil mich die Leute hier so unglaublich unterstützt haben. Ich habe hier noch nie so eine Unterstützung erfahren", betonte der Branchenprimus. Der gab sich auch als fairer Verlierer. "Es war ein unglaubliches Match, wenn sich einer einen Major-Triumph verdient, dann bist es du."
Medwedew brachte die Partie mit einem frühen Break gleich einmal in seine Richtung und gab diesen Vorteil mit einer sehr starken Aufschlagleistung nicht mehr her. Im zweiten Durchgang war entscheidend, dass der Ranglistenzweite seinem Gegner zum 3:2 den Aufschlag abnahm. Beim dritten Satzball von Medwedew leistete sich Djokovic einen sehr leichten Fehler. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wirkte der Favorit sichtlich angeschlagen.
Nach Breaks zum 1:0 und 3:0 schien alles klar zu sein. Bei Medwedew zitterten bei 5:2-Führung allerdings noch einmal die Nerven, so vergab er einen Matchball und verlor mit insgesamt drei Doppelfehlern auch das Game. Die zweite Chance ließ er sich dann aber nicht mehr entgehen und servierte nach einem weiteren Doppelfehler beim zweiten Matchball zum 6:4 aus. Damit verkürzte Medwedew im Head-to-Head mit Djokovic auf 4:5.
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