Djokovic greift nach Grand Slam: "Wichtigstes Match meiner Karriere“

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Der Serbe kann sich am Sonntag im US-Open-Finale gegen Medwedew den Grand Slam sichern. Und Rekord-Titel Nummer 21.

Ein Sieg fehlt noch zur großen Erfolgsgeschichte. Drei Sätze trennen Novak Djokovic noch davon, Tennis-Geschichte zu schreiben.

Der 4:6-6:2-6:4-4:6-6:2-Semifinal-Erfolg über den deutschen Olympiasieger Alexander Zverev war der 27. Sieg im 27. Spiel heuer auf Grand-Slam-Ebene, nach den Triumphen bei den Australian Open, French Open und Wimbledon kann der 34 jährige Serbe bei den US Open nun auch das letzte Major des Jahres für sich entscheiden.

Das war weder Roger Federer noch Rafael Nadal gelungen. Um jenen Herren zu finden, der das Kunststück vollbrachte, muss man in den Tennis-Analen weit zurückblättern, Rod Laver schaffte dies 1969 zum zweiten Mal nach 1962. Don Budge war Pionier auf diesem Gebiet, der US-Mann gewann 1938, also in sehr, sehr grauer Tennis-Vorzeit, den Grand Slam.

Steigerung erwünscht

Ein Herr könnte aber was dagegen haben. Dem Russen Daniil Medwedew, der im Halbfinale den Erfolgslauf von Félix Auger-Aliassime stoppte, gelang es in acht bisherigen Partien, Djokovic dreimal zu biegen. „Ich denke nicht, dass ich mein bestes Tennis gespielt habe, aber ich bin froh, im Finale am Sonntag zu stehen“, sagte Medwedew nach seinem 6:4-7:5-6:2.Sieg über den kanadischen Jungstar und vor dem Showdown mit Djokovic (22 Uhr MESZ, live Servus TV, Eurosport).

Er wird sich steigern müssen, um die schon beinahe gefürchtete Dominanz des Ranglisten-Ersten zu brechen. „Ich habe zwei Grand-Slam-Finali verloren, das dritte möchte ich gewinnen“, sagt der Ranglisten-Zweite. Das zweite übrigens heuer bei den Australian Open – gegen Djokovic, und dies klar in drei Sätzen.

Für Djokovic, der im Gegensatz zu seinen edlen Mitstreitern Nadal und Federer jedes Major zumindest zweimal gewinnen konnte, hat das heutige Finale logischerweise eine ganz große Bedeutung. „Ich werde an dieses Match herangehen, als wäre es mein letztes. Es ist wohl das wichtigste Match meiner Karriere.“ Nole versprach, alles, was im Tank ist, in die Partie reinzuwerfen.

US Open Tennis Championships

Denn es geht dabei nicht nur um den Grand Slam. Schnappt sich Djokovic heute den Siegerscheck in Höhe von 2,5 Mio. Dollar (2,12 Millionen Euro), dann führt er auch die ewige Grand-Slam-Statistik an. Mit seinem 21. Triumph würde er Federer und Nadal hinter sich lassen (je 20). Beim 40-jährigen Federer, der erneut am Knie operiert werden musste, ist es eher auszuschließen, dass er noch ein Major gewinnt, auch Nadal kämpft mit einer hartnäckigen Fußverletzung.

Goldene „Gräfin“

Zverev hingegen muss ein Jahr nach dem verlorenen US-Open-Finale gegen Österreichs Ass Dominic Thiem weiter auf seinen ersten Triumph bei einem Major warten. Auch seine Serie von zuletzt 16 erfolgreichen Matches endete. „Er ist nicht umsonst die Nummer 1 der Welt und das hat er heute gezeigt“, meinte Zverev.

Zumindest hat der Deutsche im August den Golden Slam von Djokovic verhindert. Und damit dafür gesorgt, dass diese Novität in deutscher Hand bleibt. Steffi Graf gewann 1988 nicht nur alle vier Grand-Slam-Turniere, sondern sicherte sich in Seoul auch Olympia-Gold.

Das wird Djokovic egal sein. Er sammelt auch so Bestmarken wie andere Briefmarken. Am Montag wird er die 338. Woche als Nummer eins geführt. Da ist er längst die Nummer eins.

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