Thiem spielte in Madrid gegen Ass-König Isner all seine Karten aus

Madrid Open tennis tournament
Österreichs Nummer eins trifft nach dem 3:6, 6:3, 6:4 gegen den überragenden Aufschläger Isner im Semifinale auf Zverev.

Was für ein Kampf von Dominic Thiem im Viertelfinale von Madrid. Der Niederösterreicher rang den US-Amerikaner John Isner mit einem schwachen Start mit 3:6, 6:3 und 6:4 nieder und steht in seinem ersten Turnier seit März im Semifinale. Zum bereits vierten Mal in Serie in Madrid.

Thiem trifft am Samstag im Semifinale (ab 16 Uhr/Sky Sport Austria) auf Alexander Zverev, der den fünffachen Madrid-Champion Rafael Nadal mit 6:4, 6:4 besiegte. Zverev hat das Turnier bereits 2018 gewonnen – im Finale gegen Thiem.

„Das wird die mit Abstand härteste Prüfung bei diesem Turnier. Ich weiß nicht, ob ich spielerisch bereit bin für einen solchen Kapazunder. Das ist nochmals eine eigene Liga. Wir werden sehen, was rauskommt.“

Kalt erwischt im ersten Satz

Das Spiel begann nicht nach Wunsch für Dominic Thiem. Gleich sein erstes Aufschlaggame verlor der Niederösterreicher. Isner verwertete nach einem Vorhandball an die Linie und einem guten Konter von Thiem einen tiefen Volley zur 2:0-Führung. Eine schwere Bürde gegen einen so guten Aufschläger, wie es der 2,08-Meter-Riese ist. Nur zum Vergleich: Bis zum Viertelfinale hat Isner 89 Asse geschlagen, also 80 mehr als Thiem. Und im Achtelfinale hatte er mit Andrej Rublew schon einen Mitfavoriten abserviert.

Aber der 36-jährige US-Amerikaner war auch bei den Returns eine Klasse für sich. Bei Thiems zweitem Aufschlag stand Isner mehrmals gut einen Meter vor der Grundlinie. Nach der Abwehr von zwei Breakbällen schrieb Thiem zum 1:3 an. Den Vorsprung von einem Break hielt der Texaner bis zum 6:3 im ersten Satz. Sieben Asse schlug Isner im ersten Durchgang. Durchschnittlich 212 km/h waren die ersten Aufschläge schnell.

Die Rückkehr im zweiten Satz

Im zweiten Satz musste Thiem hart kämpfen, um sein Aufschlagspiel zum 3:2 zu gewinnen. Und plötzlich lief es für Thiem bei Isners Aufschlag. Thiem hatte nicht nur die ersten Breakchancen, er gewann das Break zu null und ging 4:2 in Führung. In dieser Phase gelangen Thiem neun Punkte in Serie. Beim Stand von 5:3 servierte Thiem auf den Satzausgleich und verwertete den ersten von zwei Satzbällen.

Der Lauf im dritten Satz

Gleich zu Beginn des Entscheidungssatzes hatte Thiem einen Breakball und ließ diesen mit einem leichten Vorhandfehler liegen. Und so brachte jeder seinen Aufschlag mehr oder weniger souverän durch. Bis zum neunten Game, in dem Thiem mit unglaublicher Laufleistung den Breakball zum 5:4 verwertete. Eine läuferische Meisterleistung. Thiem servierte danach zum 6:4 aus.

Erleichtert sprach Thiem im Sky-Interview: "Dass er einer der besten Aufschläger ist, habe ich gewusst. Aber ich war ein wenig überrascht von seiner Return-Leistung. Ich habe bis zur Mitte vom zweiten Satz gebraucht, bis ich mich darauf eingestellt habe. Das Match ist gekippt, als ich drei Breakbälle abgewehrt habe."

Eine solche Leistung bei seiner Rückkehr habe er nicht erwartet. "Ich bin sehr überrascht von mir und dass ich im Semifinale bin. Das ist sensationell. Das habe ich mir nicht erwartet."

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