Paris-Semifinale: Alcaraz stoppt die neue Nummer eins Sinner

Der Siegerschrei von Carlos Alcaraz
Der Spanier besiegte Sinner im Paris-Semifinale in fünf Sätzen. Der zweite Finalist wird zwischen Zverev und Ruud ermittelt.

Carlos Alcaraz steht im Finale der French Open in Paris. Der Spanier besiegte in einem aufregenden Semifinale den Italiener Jannik Sinner mit 2:6, 6:3, 3:6, 6:4, 6:3 und trifft im Endspiel am Sonntag auf Alexander Zverev,  der  Casper Ruud 2:6,6:2,6:4,6:2 besiegte.

Nach 4:09 Stunden verwandelte Alcaraz seinen dritten Matchball. Der Spanier stellte mit seinem Prestigesieg gegen die künftige Nummer 1 der Weltrangliste zudem einen Altersrekord auf: Er ist der jüngste Spieler der Profi-Ära, der auf allen drei Belägen Sand, Rasen und Hartplatz ein Grand-Slam-Finale erreicht hat. Bei seinen bisherigen Endspielen bei den US Open 2022 und in Wimbledon 2023 hat er jeweils gewonnen.

Paris-Semifinale: Alcaraz stoppt die neue Nummer eins Sinner

Vor dem Match hatte Alcaraz seinen Kontrahenten aus Südtirol als zurzeit besten Spieler der Welt bezeichnet und geschwärmt: „Alles, was er macht, macht er perfekt.“ Wie zur Bestätigung lag Sinner nach nur 16 Minuten mit zwei Breaks und 4:0 vorn, das Publikum reagierte mit einem aufmunternden Applaus für den anfangs ratlosen Spanier.

Nach einem erneut schwachen Start im zweiten Satz fand Alcaraz zu seinem Rhythmus und dominierte plötzlich vor allem die langen Ballwechsel. Der vor Turnierstart mit einer Hüftverletzung wochenlang ausgefallene Sinner schwächelte beim ersten Aufschlag, leistete sich viele Fehler und bewegte sich nicht mehr so gut.

Doch Sinner, der am Montag die Führung in der Weltrangliste von Novak Djokovic übernimmt, fing sich wieder und gewann den dritten Satz. Er musste sich aber vom Physiotherapeuten wegen Krämpfen im Unterarm und Bein behandeln lassen. Körperlich geschwächt konnte er dem dynamischen Alcaraz nicht mehr stoppen.

In seiner elften Fünf-Satz-Partie holte er zum zehnten Mal einen Sieg. Wie auch schon im US-Open-Viertelfinale 2022 setzte sich Alcaraz in fünf Sätzen gegen Sinner durch, damals war das mit 6:3,6:7(7),6:7(0),7:5,6:3 der Fall gewesen. Vor zwei Jahren war die Entscheidung erst nach 5:15 Stunden gefallen. Die damalige Partie sei noch ärger gewesen, sagte Alcaraz beim Siegerinterview auf dem Platz. „Das heute war aber wahrscheinlich eines meiner bisher härtesten Matches.“

Er habe auf dem Weg zum fünften Sieg - einer davon war zuvor dieses Jahr auch im Indian-Wells-Halbfinale gelungen - im neunten direkten Duell ordentlich leiden müssen. „Wir haben beide sehr kämpfen müssen“, betonte der Spanier. Gelernt habe er von der Niederlage in Paris gegen Djokovic 2023. „Du musst in den entscheidenden Momenten ruhig bleiben und immer weiterkämpfen, das habe ich geschafft. Ich bin glücklich, was mir gelungen ist.“ Bei seinem erst vierten Antreten im Paris-Hauptbewerb darf er sich am Sonntag um den Titel matchen.

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