Tennis-Jungstar Carlos Alcaraz rockt Hamburg
"Er war total verspielt, total nett“, sagt die Welserin Sandra Reichel, die Turnierdirektorin des Hamburger Tennisturniers. „Es war sehr leicht, ihn zu verpflichten. Er lacht gern und viel." Seit drei Jahren führt die 50-Jährige das Zepter in Hamburg. Sorgt dafür, dass der Rothenbaum wieder blüht. "Nach der Verletzung vom Hamburger Jung Alexander Zverev und Österreichs Ass Dominic Thiem waren wir gar nicht so gezwungen etwas zu tun. Immerhin sind wir das größte Sandplatzturnier im Sommer. Und Carlos Alcaraz ist unser bestes Zugpferd."
Dieser ist froh, hier zu sein. "Ich schiebe den Druck einfach beiseite - versuche es jedenfalls“, sagt der 19-Jährige nach seinem hart umkämpften Dreisatz-Erfolg über den Deutsch-Spanier Nicolas Kuhn. Er muss gar nichts mehr sprechen. Nichts mehr sprechen lassen. Alcaraz hat gezeigt, dass die Zukunft über ihn führt. Weil er auch schon Rafael Nadal vorgeführt hat. Weil ihn auch das große Vorbild lobt. "Er erinnert mich an mich, als ich in diesem Alter war.“
So mancher hält ihn heute schon für den besten Spieler der Geschichte. "Wenn man die Entwicklung im Tennis anschaut, dann ist er sogar besser, als es Nadal in seinem Alter war“, sagt Tennis-Trainer Günter Bresnik. Ein Umstand, der für Alcaraz fast zu schnell kam. “Ich bin selbst ein bisschen darüber überrascht, wie schnell es alles gegangen ist“, erklärte Alcaraz.
Mit Rafael Nadal und Novak Djokovic gingen die drei Grand-Slam-Titel in diesem Jahr dennoch an zwei bestens bekannte Titelhamster, weshalb sich Alcaraz derzeit auch noch hinter den beiden Superstars wähnt. Sie seien immer noch die besten Tennisspieler auf diesem Planeten, so der Mann aus Murcia.
Der Beste?
Es würde viele Tennis-Experten verwundern, sollte dies eines Tages nicht auch über Alcaraz gesagt werden. Derzeit will sich der Teenager mit diesen Gedankenspielen aber noch nicht auseinandersetzen: "Ich schaue derzeit nicht auf die Weltrangliste.“
Er wird sich bald oben sehen. Ganz oben. "Er trifft den Ball hart. Er ist gut in der Abwehr und im Angriff. Er hat ein sehr komplettes Spiel. Er kann auf beiden Seiten hart schlagen und er bewegt sich gut, er deckt den Platz gut ab“, bescheinigt ihm mit Patrick Mouratoglou der weltbeste Trainer.
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