Dominic Thiem jubelt in Gstaad: Debakel abgewendet, Krimi gewonnen

TENNIS, ATP TOUR, ATP 250 WORLD TOUR, SWISS OPEN,
Der Niederösterreicher kämpfte sich nach einem klaren 1:6 im ersten Satz zurück und bezwang den Franzosen Gaston.

Er fluchte und haderte, mit sich und der Tenniswelt. Doch am Ende war Dominic Thiem dann doch noch der Sieger.
Der Niederösterreicher gewann beim Turnier in Gstaad gegen den Franzosen Hugo Gaston eine unterhaltsame und aufreibende Auftaktpartie, in der er lange Zeit wie der sichere Verlierer ausgesehen hatte.

0:5 lag der 28-Jährige zu Beginn hinten, ein Ehren-Game war die einzig nennenswerte Leistung des österreichischen Aushängeschilds im ersten Durchgang (1:6).

Man vermutete, dass sein vielversprechendes Comeback auf der ATP-Tour in der vergangenen Woche in Båstad doch Spuren hinterlassen haben könnte. Gaston, der Thiem mit seiner unkonventionellen Spielweise schon bei den French Open 2020 über fünf quälende Sätze ärgern konnte, schien der frischere Spieler zu sein an diesem heißen Tag in den Schweizer Bergen.

Beste Unterhaltung

Doch wie schon bei den Partien zuletzt in Schweden bewies der ehemalige US-Open-Sieger Nehmerqualitäten. Zwar ärgerte er sich weiterhin über die vielen, oft unerreichbaren Stoppbälle des Franzosen, doch er kämpfte sich zurück in die Partie. Prompt hieß es 6:1 für Thiem, der damit einen Entscheidungssatz erzwang.

„Die ersten beiden Sätze waren natürlich sehr einseitig“, gestand der Niederösterreicher beim Siegerinterview. Entschädigen in Sachen Spannung sollte der dritte Durchgang. Beide Spieler ließen gute Chancen auf die Vorentscheidung aus. Thiem, der in dieser Woche wieder in die Top 300 der Weltrangliste zurückgekehrt war, schien aber der Stabilere zu sein, wenngleich er nach dem verwandelten Matchball im Tiebreak zugab: „Ein Tiebreak in so einer Situation ist natürlich immer etwas glücklich für den Gewinner.“

Damit hält der erkennbare Aufwärtstrend bei seinem neuerlichen Comeback-Versuch an. „Ich bin sehr glücklich, hier ein weiteres Match bekommen zu haben“, sagte Thiem. Was er auf seinem harten Weg zurück zur Weltspitze braucht, ist klar: Matches, Matches und noch einmal Matches auf ATP-Niveau.

Das Turnier in Gstaad konnte er   2015 bereits gewinnen, die diesjährige Teilnahme zog er aber nicht nur ob der guten Erinnerungen dem größeren Bewerb in Hamburg vor. 

Die Höhenlage in der Schweiz gilt als ideale Vorbereitung für die Generali Open, die kommende Woche in Kitzbühel über die Sandplatzbühne gehen. Die Fans dürfen sich freuen: Dominic Thiem scheint endlich wieder bereit zu sein.

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