Sebastian Ofners Aufstieg: Volles Stadion statt leerer Tennisplatz
Österreichs Tenniswelt steht derzeit Kopf. Nicht Dominic Thiem, wie zumindest in den Jahren 2016 bis 2021, sorgt für Furore, sondern Sebastian Ofner, der sich mit einem 5:7-6:3-7:5-1:6-6:4-Sieg über den Italiener Fabio Fognini für das Achtelfinale der French Open qualifizierte.
Hier zum Sieg: Wie Ofner erstmals ins Achtelfinale aufstieg
Und jene Tenniswelt von Sebastian Ofner steht sowieso Kopf. Gegen Fognini peitschte ihn ein Großteil der 1.000 Fans auf dem Show-Court 14 nach vorne, am Sonntag gegen Stefanos Tsitsipas werden es in einem großen Stadion noch einmal zehn mal so viel.
„Vor einem Jahr spielte ich ein Challenger-Finale in Prag vor vier Fans“, erinnert sich der Schützling von Wolfgang Thiem und Steve Rettl. Auch heuer war er Stammgast auf der zweiten Bühne, zog immerhin in vier Challenger-Finale ein.
Überall gab es ein paar Punkte, aber freilich keine 180 wie für den Einzug in sein erstes Grand-Slam-Achtelfinale. Vor Paris traf man Ofner noch beim Challenger in Mauthausen, wo er neben der einzigen Würstelbude einen Journalisten fragte, wo der Trainingsplatz sei.
Rollentausch
Ofner kennt aber die größere Bühne, war 2017 schon einmal im Wimbledon (ebenso als Qualifikant) in der 3. Runde.
Verletzungen warfen ihn zurück, mit 27 steht er so gut wie noch nie da. Erstmals zog er in die Top 100 ein („Das ist ein Traum“), im Live-Ranking ist er nach dem Sieg über Fognini die Nummer 80. Die nächste offizielle Weltrangliste am 12. Juni könnte ihn als rot-weiß-rote Nummer eins auswerfen, sollte Thiem beim Challenger in Heilbronn (welch Rollentausch!) nicht ins Halbfinale kommen.
Lob von höchster Stelle
„Es zeigt einmal mehr, es braucht neben dem notwendigen Glück auch Leidenschaft, Fleiß, Disziplin und Konsequenz. Ich freue mich für ihn und sein Team“, lobt Tennisverband-Präsident Martin Ohneberg. "Österreichs Tenniscommunity fiert mit ihm mit."
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