Nächste Enttäuschung für Thiem: Frühes Aus in Dubai

Nächste Enttäuschung für Thiem: Frühes Aus in Dubai
Der als Nummer eins gesetzte Österreicher scheitert in Runde zwei am Südafrikaner Lloyd Harris, der Nummer 81 der Welt.

An manchen Tagen benötigt man bei Dominic Thiem keine Anzeigetafel. Da kann man es dem Niederösterreicher dann förmlich ansehen, was es gerade geschlagen hat und wie es um ihn steht. Wenn er resigniert mit den Achseln zuckt; wenn er seine Schultern und den Kopf hängen lässt; wenn er mit sich und der Welt hadert.

So wie in seiner Zweitrundenpartie beim Turnier in Dubai, in der Dominic Thiem augenscheinlich mehr mit sich zu kämpfen hatte als mit seinem Gegner. Lloyd Harris, ein 23-jähriger Südafrikaner, der seine Karriere schon beenden wollte, hatte gegen den Österreicher leichtes Spiel und kam ohne großen Kraftaufwand zu einem ungefährdeten Zweisatzerfolg (6:3, 6:4).

"Es ist nötig, einen Neustart zu machen"

Der topgesetzte Dominic Thiem wirkte während der gesamten Partie nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und leistete sich Fehler, die man von der Nummer 4 der Welt in dieser Form nicht gewohnt ist. Körperliche Probleme nannte er anschließend dennoch nicht als Grund für die Niederlage. "Heute habe ich im Fuß keine Schmerzen verspürt. Es ist so, dass es einmal da, dann wieder weg ist. Wir werden beobachten, wie es sich entwickelt, das ist aber nicht das große Thema, sondern, dass ich einfach nicht gut spiele", sprach Thiem Klartext.

Das zieht sich durch die bisherige Saison. Nach einem Sieg und einer Niederlage beim ATP-Cup kam bei den Australian Open im Achtelfinale das Aus. Vergangene Woche in Doha wurde Roberto Bautista Agut im Viertelfinale im fünften direkten Duell zum vierten Mal zum Stolperstein. "Ich muss jetzt einmal kurz nachdenken. Es ist nötig, einen Neustart zu machen, denn die letzten Wochen waren richtig schlecht", meinte Thiem. Sein Antreten in Miami (ab 24. März) hatte er schon zuvor abgesagt. "Ich bin in einer schwierigen Phase, da wäre es nicht das Richtige, in Miami zu spielen", erläuterte der ÖTV-Star.

"Weit weg von meinem besten Tennis"

Der Außenseiter diktierte das Geschehen und setzte sich am Ende völlig verdient durch. "Eigentlich war es genau so, wie ich es in der ersten Pressekonferenz gesagt habe. Ich habe nicht gut genug gespielt, war relativ weit weg von meinem besten Tennis. Und wenn ich nicht auf meinem besten Level spiele, dann ist es nicht gut genug gegen alle Spieler, die hier im Hauptbewerb dabei sind", resümierte der 27-Jährige.

Im ersten Satz war ein Break zum 3:1 entscheidend. Im zweiten Durchgang nahm die Nummer 81 der Welt Österreichs Aushängeschild zum 4:3 den Aufschlag ab. Thiem konnte auch da nicht mehr zurückschlagen, blieb in der ganzen Partie ohne Breakchance gegen den starken Aufschläger. "Ich habe große Probleme gehabt, sein Service zu retournieren und habe zu viele leichte Fehler von der Grundlinie gemacht", wusste der Lichtenwörther.

Pause

Der volle Fokus liegt nun auf der Sandplatzsaison mit dem großen Ziel French Open. "Ich muss jetzt schauen, dass ich mich gut vorbereite, um frisch und richtig gut in die Sandplatzsaison zu starten. Ich hoffe, dass bis dorthin wieder alles gut funktioniert", so Thiem.

Wann er wieder ins Turniergeschehen eingreifen wird, hielt er sich noch offen. Fix ist, dass er auch kommende Woche weiter auf Weltranglistenplatz vier bleiben wird.

Kommentare