Krampf bei Alcaraz: Djokovic im Finale der French Open

Krampf bei Alcaraz: Djokovic im Finale der French Open
Der Serbe hatte nach zwei Sätzen leichtes Spiel und trifft im Finale auf den Norweger Ruud . der Zverev schlug.

Bilder, die keiner sehen will. Bilder, die schon im Vorjahr schockierten. Als sich der Deutsche Alexander Zverev in einem bis dahin sehenswerten und ausgeglichenen Halbfinale der French Open gegen Rafael Nadal schwere Bänderverletzungen zugezogen hatte und mit dem Rollstuhl den Platz verließ.
 

Es passierte wieder bei den French Open, wieder im Halbfinale. Es war das erwartet hochklassige Generationen-Duell zwischen dem 20-jährigen Carlos Alcaraz und dem um 16 Jahre älteren Novak Djokovic, ehe sich der Spanier an den Oberschenkel griff. Glücklicherweise  handelte es sich aber nur um einen Krampf,  aber das Spiel gegen den routinierten Serben war damit gelaufen. Djokovic siegte 6:3, 5:7, 6:1 und 6:1 und hat am Sonntag gegen   den Norweger Casper Ruud die Chance,  Rekordchamp bei Grand Slams zu werden. Noch teilt er sich die Bestmarke mit Nadal (22). Man sagt  Alcaraz Wunderdinge nach, dass er das Spiel noch auf eine andere Ebene hob, als es Roger Federer, Djokovic und Nadal taten – seine Verletzungsanfälligkeit könnte Alcaraz aber bei jeglicher Jagd auf Bestmarken stoppen.

 

Tolle Rallyes

Das Spiel  das  versprochene Highlight, die zwei besten  Spieler der Gegenwart lieferten sich packende Duelle, nur der Wind kroch manchmal in die Rolle des Spielverderbers.  Beide Herren überzeugten sowohl mit Winnerschlägen, als auch in der Defensive – bei Djokovic  kam dies aber wenig überraschend, gilt der 36-Jährige als beweglichster Spieler auf der Tour.

Der zweite Satz war nicht nur gespickt mit herrlichen Ballwechseln, sondern auch an Dramatik nicht zu überbieten. Bei 5:4 hatte Alcaraz drei Satzbälle am Stück, die Djokovic allesamt abwehrte. Bei 6:5 kam es zum selben Spiel, aber mit sofort verwertendem Punkt zum Satzausgleich. Das Momentum wechselte in dieser Phase ständig.

Krampf bei Alcaraz: Djokovic im Finale der French Open

Auf Rekordjagd: Novak Djokovic

Leichtes Spiel

Dann schien ein schleichendes Ende nahe, weil Alcaraz  mehr oder weniger nur noch über den Platz schlich. Ein Krampf  bei 1:1 beendete den Erfolgslauf. Da Alcaraz das Medical Timeout außerhalb einer Spielpause nehmen musste, verlor er gemäß Regeln   das Spiel, was zugleich das Break zugunsten des Serben zum 2:1 bedeutete. Aber es war egal. Denn der Spanier kam nicht mehr zurück. Er sagte danach: "Der erste und zweite Satz waren wirklich, wirklich intensiv. Mein Arm hat dann angefangen zu krampfen. Am Anfang des dritten Satzes begann ich, in jedem Teil meines Körpers, nicht nur in den Beinen, Krämpfe zu bekommen. Es war wirklich schwierig, mich zu bewegen." Die Frage, warum es dann zu den Krämpfen kam, machte auch den Spanier ein wenig ratlos. Gründe seien auch die Anspannung und Intensität des Spiels gewesen, erklärte Alcaraz. Ans Aufgeben habe er aber nie wirklich gedacht.

Krampf bei Alcaraz: Djokovic im Finale der French Open

Casper Ruud freut sich über seinen Einzug ins Endspiel

Favorit gegen Finalgegner Rudd

Djokovic, der nach wie vor zu fittesten Spielern zählt, hatte danach ein leichtes Spiel.  Der Serbe könnte  am Sonntag zum dritten Mal nach 2016 und 2021 den Titel in Paris holen. Damit wäre er der erste Spieler, der jedes Grand-Slam-Turnier zumindest drei Mal gewinnen konnte.  

Gegner ist Casper Ruud. Der Norweger hatte beim 6:3,6:4,6:0 mit dem Deutschen Alexander Zverev keine Mühe. Im Eiltempo und wie 2022 zog der 24-jährige Norweger ins Paris-Endspiel ein. Damals unterlag er dem heuer verletzt fehlenden Sandplatzkönig Rafael Nadal glatt in drei Sätzen. Gegen Djokovic hat Ruud in bisher vier Partien noch keinen Satz gewonnen.

Krampf bei Alcaraz: Djokovic im Finale der French Open

Zverev fand kein Mittel und war frustriert nach der Niederlage

Nach der schweren Knöchelverletzung im Vorjahr verlor Zverev damit auch sein drittes Halbfinale in Serie beim Sandplatzklassiker in Paris. Der 26-Jährige konnte im Duell mit dem Weltranglistenvierten in 2:09 Stunden nicht an seine vorherigen Leistungen anknüpfen und ließ zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt. Zverev wäre der erste deutsche Finalist bei den French Open seit Michael Stich 1996 gewesen.

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