Überraschungsmann Tiafoe fordert im Wien-Finale den Olympiasieger
Viele Stars waren heuer da, aber für die größte Show sorgte bisher ein Qualifikant. Der 23-jährige Frances Tiafoe lag gegen den 20-jährigen Südtiroler Jannik Sinner mit 0:1 in Sätzen und 3:5 im zweiten Durchgang zurück, ehe er sich unter dem Jubel des Publikums zurück und in den dritten Satz kämpfte, den er mit Zauberschlägen dominierte.
Immer wieder klatschte Tiafoe, vor dem Turnier die Nummer 49 der Welt, mit dem Publikum ab und siegte nach mehr als zwei Stunden Spielzeit 3:6, 7:5 und 6:2. Damit darf der Amerikaner um seinen ersten Titel bei einem ATP-500-Turnier spielen, gewonnen hat er bisher nur bei einem 250er-Bewerb in Delray Beach (2018). Der favorisierte Sinner hatte im Verlauf des Turniers noch keinen Satz abgegeben, er wurde aber im Finish regelrecht vorgeführt vom Außenseiter.
Finalgegner am Sonntag (14 Uhr, live Servus TV, Sky) ist der Olympiasieger. Dramaturgisch hat es gepasst, dass Alexander Zverev eine überraschend schnelle Semifinal-Angelegenheit mit einem Ass beendete. Der Deutsche besiegte den 18-jährigen Überraschungsmann Carlos Alcaraz aus Spanien am Samstagnachmittag nach nur 1:08 Stunden klar mit 6:3, 6:3.
„Das war eines der besten Matches von mir in letzter Zeit, er spielt immerhin in der Form seines Lebens“, sprach der Olympiasieger, der sich vor allem in einer Hinsicht stark verbessert hatte. „Ich habe die ganze Woche Schwierigkeiten von der Grundlinie gehabt. Ich habe aber viel trainiert und gegen Alcaraz meinen Rhythmus gefunden.“
Alcaraz hätte sich zum jüngsten Finalisten des Wiener Turniers überhaupt beziehungsweise auch in der Geschichte der ATP-500-Turnierserie küren können, doch davon war er am Samstag weit entfernt. Zu dominant agierte Zverev, der wie schon vor einigen Monaten in Acapulco noch eine Nummer zu groß war für den 18-Jährigen. Für Zverev geht es damit am Sonntag um seinen bereits fünften Titel in diesem Jahr.
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