Ex-Profi kritisiert Thiem: "Nur Tennisbälle im Kopf"
Der ehemalige deutsche Tennisprofi Nicolas Kiefer hat die beiden Top-Ten-Spieler Alexander Zverev und Dominic Thiem für deren Teilnahme an der Adria-Tour mit drastischen Worten kritisiert. "Man muss sich schon an den Kopf fassen und sich fragen, was sich ein Zverev, ein Thiem und noch viele andere Spieler bei solch einem Auftritt gedacht haben", sagte der 42-Jährige dem Nachrichtenportal t-online.de.
Der Serbe Victor Troicki sei "ja sogar mit seiner schwangeren Frau angereist. Mit gesundem Menschenverstand hätte man das doch nicht gemacht", betonte der frühere Davis-Cup-Spieler.
Bei der vom Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic organisierten Adria-Tour hatten sich Djokovic selber, Grigor Dimitrow, Borna Coric und Troicki mit dem Coronavirus infiziert. Bei den Partien und im Umfeld waren gängige Hygiene- und Abstandsregeln missachtet worden. Zverev und Thiem waren nach eigenen Angaben negativ getestet worden.
Am Freitag wurde zudem bekannt, dass auch Djokovic-Trainer Goran Ivanisevic positiv getestet worden ist. Das teilte der 48 Jahre alte Wimbledonsieger von 2001 am Freitag in den sozialen Netzwerken mit. "Leider habe ich, nach zwei negativen Rückmeldungen in den vergangenen zehn Tagen, gerade das Ergebnis des dritten Tests bekommen, und das ist positiv", schrieb der frühere Tennisprofi bei Instagram. Er fühle sich gut und zeige keine Symptome, ergänzte er. Er werde die Isolation fortsetzen, die er bereits begonnen habe.
Kritik am Management
Kiefer hinterfragte dabei auch die Rolle des Managements der beiden Spieler. "Zverev und Thiem sind doch eigentlich gut beraten. Warum sagt niemand im Vorfeld: 'Schöne Einladung, aber Ihr fliegt da nicht hin!'? Wenn die beiden Top-Ten-Spieler dann aber so naiv sind und doch teilnehmen, muss man wirklich einmal hinterfragen, ob die noch was anderes als Tennisbälle im Kopf haben", so Kiefer.
Jeder Spieler müsse "reif und erfahren genug sein, die mehr als kritische Situation einzuschätzen", sagte Kiefer, der für die Fortsetzung der Tennis-Saison "noch weitreichende Folgen" befürchtet.
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