Thiems Formsuche: Schlechte Ergebnisse, aber gute Vorzeichen

ATP Cup
Wie vor seinen größten Triumphen ist Thiem noch nicht in Hochform. Für die Australian Open besteht aber Hoffnung.

Die nüchternen Zahlen 2021 sorgen bei Dominic Thiem und den österreichischen Fans noch nicht für überschwänglichen Genuss. Nach der 5:7-4:6-Niederlage gegen Rafael Nadal bei einer Exhibition in Adelaide am Wochenende blieb dem Weltranglisten-Dritten auch beim ATP-Cup in Melbourne ein Satzgewinn verwehrt.

Thiem musste sich bei der 1:2-Niederlage gegen die Italiener dem Ranglisten-Zehnten Matteo Berrettini 2:6, 4:6 geschlagen geben. Zuvor hatte Dennis Novak mit einem 6:3-6:2-Sieg über Fabio Fognini für eine Überraschung gesorgt, im abschließenden Doppel war Thiem mit seinem Freund Novak gegen Berrettini/Fognini chancenlos (1:6, 4:6).

Am Donnerstag muss gegen die Franzosen ein Sieg her, gleichzeitig muss das Team um Trainer Wolfgang Thiem auf einen Sieg der Franzosen gegen die Italiener am Mittwoch hoffen. Nur die Sieger der Dreiergruppen steigen auf.

Dominic Thiem macht sich (noch) keine Sorgen. „Ich war sicher nicht auf meinem Toplevel“, sagt er nach seinem ersten Bewerbsspiel nach dem Endspiel im ATP-Finale im November. „Ich bin leider noch nie richtig gut gestartet nach einer langen Matchpause, das hat man heute gemerkt.“

In der Tat. Blickt man auf die größten Erfolge zurück, so sieht man, dass schlechte Ergebnisse gute Vorzeichen sind. Die Hoffnung lebt, dass dies auch heuer so ist, dass er bei den Australian Open (ab 8. Jänner) wieder abräumt.

ATP Cup
  • Australian Open 2020

Im Vorjahr erreichte Thiem dort erstmals ein Grand-Slam-Finale, musste sich in einem Endspiel-Krimi dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic geschlagen geben. Auch im Vorjahr war der Niederösterreicher beim ATP-Cup im Einsatz gewesen. Zwar putzte Thiem seinen argentinischen Freund Diego Schwartzman, unterlag aber überraschend dem Polen Hubert Hurkasz und dem Kroaten Borna Coric.

Beim folgenden Grand-Slam-Turnier in Melbourne steigerte er sich aber von Match zu Match, spätestens in der zweiten Turnierwoche erreichte er wieder gewohntes Weltklasse-Niveau. „Bei einem Grand-Slam-Turnier geht es auf drei Gewinnsätze, da hat Thiem mehr Zeit, auf Touren zu kommen. Und konditionell zählt er zu Besten“, macht auch Ex-Profi Alexander Antonitsch Mut.

  • US Open 2020

So war es auch vor seinem bisher größten Triumph, dem Sieg bei den US Open im Vorjahr. Thiem machte im ersten Turnier nach langer Pause gegen den Serben Filip Krajinovic beim ebenso in New York ausgetragenen Vorbereitungsturnier drei Games und sprach danach von einer „katastrophalen Leistung“. Beim Major fand der 27-Jährige aber zu seinem Leistungslevel zurück, gab auf dem Weg ins Endspiel nur einen Satz ab und schlug dort den Deutschen Alexander Zverev in fünf Sätzen.

Tennis: US OPEN
  • Indian Wells 2019

Seinen bis dato einzigen Titel bei einem ATP-1000-Turnier (zweithöchstes Level) feierte Thiem 2019 ebenfalls auf Hartplatz in Indian Wells. Auch davor hatte es beim Debüt seines neuen Coachs Nicolás Massú grauenhafte Ergebnisse gegeben – wenn auch auf Sand. Nach einer dreiwöchigen Pause kam Thiem in Buenos Aires mit zwei Siegen zumindest ins Halbfinale, im letzten Turnier vor Indian Wells war er in Rio zum Auftakt gegen den Serben Laslo Djere chancenlos.

Wie heißt es so schön? Verpatzte Generalproben ...

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