Die Tennis-Altstars Federer und Williams: Ein Duo für die Ewigkeit

French Open tennis tournament at Roland Garros
Die bald 40-jährigen Tennis-Legenden Roger Federer und Serena Williams zeigen auch bei den French Open, was sie noch draufhaben.

Böse Zungen behaupten, dass Roger Federer und Serena Williams so alt wie die Grand-Slam-Turniere sind, bei denen sie brillieren. Der Schweizer wird am 8. August 40, die Amerikanerin vollendet am 26. September ihr viertes Lebensjahrzehnt.

Beide haben eine schöne Zahl an Grand-Slam-Turnieren gewonnen. King Roger 20 (Nummer eins mit Rafael Nadal), Williams gar 23 (Nummer zwei hinter Margaret Court/24). Und beide lassen sich nicht zum alten Eisen werfen, wenngleich der natürliche Alterungsprozess auch vor Weltstars nicht haltmacht.

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Neben der Tatsache, dass beide derzeit Nummer acht der Welt sind, eint sie noch etwas: Die French Open sind nicht ihr Lieblingsturnier. Federer siegte nur 2009, nachdem sich Abonnement-Sieger Rafael Nadal vom Schweden Robin Söderling rauswerfen ließ, Williams dreimal. Jede andere Major-Trophäe schnappte sie sich öfter.

Ziel Wimbledon

Roger Federers Ziele für diese Saison, seine vielleicht letzte, sind klar definiert: ein neuntes Mal in Wimbledon zu triumphieren und Einzel-Gold in Tokio zu holen – dies fehlt noch in der Sammlung. Doppel-Gold, geholt 2008 mit Stan Wawrinka, hat er bereits im Schrank hängen. Umso überraschender ist das bisherige Auftreten des Schweizers. In Runde eins ließ er dem Usbeken Denis Istomin, der schon einmal Novak Djokovic bei dessen Lieblingsturnier Australian Open geschlagen hatte (2017), keine Chance, in Runde zwei ließ er auch gegen den Kroaten Marin Cilic, US-Open-Sieger 2014, seine Klasse aufblitzen. „Ich will hier Matchpraxis holen, aber es läuft sehr gut. Wichtig sind in meinem Alter die Regenerationsphasen“, sagt Federer, der am Samstag auf den Deutschen Dominik Koepfer (27) trifft.

Jahrelang spielte Federer gegen Profis, die ihn in ihrer Jugend angehimmelt haben. Mittlerweile sind längst Burschen seine Konkurrenten, die in seiner Anfangszeit noch gar nicht auf der Welt waren. Carlos Alcaraz und Lorenzo Musetti wird Federer zumindest auf der Anlage über den Weg laufen, auch der 18-jährige Spanier und der 19-jährige Italiener haben sich in Paris für die dritte Runde qualifiziert.

Federers Debüt, Musters Ende

Beide waren lange noch nicht in Arbeit, als Federer das erste Mal als Profi bei einem Grand-Slam-Turnier servierte. Im Mai 1999 endete die Major-Premiere für die ehemalige Nummer eins der Junioren in Paris mit einer Auftakt-Niederlage. Immerhin gewann er gegen die damalige Nummer drei der Welt Pat Rafter (seit 20 Jahren Tennis-Pensionist) einen Satz. Für Thomas Muster waren die French Open damals das letzte Turnier einer großen Karriere (abgesehen vom Comeback), den Titel holte damals Andre Agassi.

Serena Williams, die  nach einem 6:4-6:4-Sieg über Landsfrau Danielle Collins am Donnerstag schon im Achtelfinale steht, feierte ihr Major-Debüt im Jänner 1998 in Australien. In einer Tennis-Epoche, die von Spielerinnen wie Martina Hingis, Steffi Graf, Lindsay Davenport oder Monica Seles beherrscht wurde. Serenas Schwester Venus kam übrigens damals schon ins Viertelfinale. Jetzt aber scheiterte die demnächst 41-Jährige in Paris in Runde eins.

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