8 Millimeter ist die ideale Rasenhöhe, und keinen Millimeter mehr oder weniger. Neil Stubley befehligt als höchster Grashüter von Wimbledon ein Team von 16 hauptamtlichen Greenkeepern, während des Turniers hegen und pflegen fast 250 Helfer den Untergrund. Mitunter wird sogar mit der Nagelschere auf den Plätzen herumgeschnippelt.
Seit 2011 schwört man in Wimbledon auf das Deutsche Weidelgras, auch Ausdauernder Lolch genannt. Apropos: Dass es das Turnier überhaupt in dieser Form gibt, dafür sorgte eine kaputte (damals von einem Pony gezogene) Rasenwalze. Der All England Croquet Club konnte sich die Reparatur nicht leisten, so wurde 1877 ein Turnier ins Leben gerufen. Von den Spielern wurde damals Nenngeld kassiert und so konnten die Reparaturkosten von 10 Pfund bezahlt werden.
11 Stunden und 5 Minuten dauerte das längste Match in Wimbledon. 2010 lieferten sich US-Riese John Isner (2,08 Meter) und der Franzose Nicolas Mahut ein episches Duell, das sich über drei Tage hinzog. Am Ende setzte sich Isner mit 6:4, 3:6, 6:7 (7:9), 7:6 (7:3) und 70:68 durch. Allein der letzte Satz dauerte mehr als acht Stunden. 2011 gab’s dieses Duell pikanterweise wieder, Isner gewann dieses Mal wesentlich unspektakulärer in drei Sätzen.
74 Sitze hat die Royal Box, seit 1922 die beste Adresse von Wimbledon. Es geht um Sehen und gesehen werden, in ist, wer drin ist, Hinz und Kunz haben hier nichts verloren. Vier Mal war die im Vorjahr verstorbene Queen zu Gast beim ehrwürdigsten Tennis-Turnier. In ihrer langen Amtszeit war dies damit eher eine Seltenheit. Andere Familienmitgliedern machten wesentlich öfter in der Royal Box ihre Aufwartung. Männer dürfen nur in Sakko und Krawatte rein, Frauen sollten sich hüten, einen Kopfschmuck zu tragen – damit den Herrschaften in den hinteren Reihen nicht die Sicht verstellt ist.
250 Ballmädchen und -buben sind beim Turnier im Einsatz. Das Durchschnittsalter beträgt 15 Jahre, seit 1977 sind auch Mädchen zugelassen.
64 Kilometer Tennissaite verarbeiten die Bespanner während des Turniers. Insgesamt werden in den zwei Wochen 2.000 Schläger bespannt.
54.000 Bälle werden während des Turniers verbraucht. Dabei wird penibel darauf geachtet, dass kein Ball aus der Reihe tanzt. Alle 18.000 Ballboxen werden bei 20 Grad gelagert.
44,70 Millionen Pfund werden heuer in Wimbledon ausgeschüttet, das entspricht knapp 52 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr wurde das Preisgeld noch einmal um fünf Millionen Euro erhöht. Auf die Einzel-Sieger entfallen jeweils 2,7 Millionen Euro, ein Erstrunden-Aus wird immerhin mit 63.000 Euro versüßt. Zum Vergleich: Im Jahr 1968 betrug das gesamte Preisgeld 26.150 Pfund.
90 Prozent der Kleidung muss in Weiß gehalten sein. Ausgerechnet Gentleman Roger Federer erdreistete sich, 2013 gegen die Kleidervorschriften zu verstoßen, und tauchte mit orangen Schuhsohlen auf. Die Schuhe, die der Maestro anhatte, waren binnen weniger Tage im Handel ausverkauft, der Träger selbst wurde verwarnt. Gegen die Etikette verstießen auch schon Serena Williams und Maria Scharapowa, die unter dem Rock mit orangen Hosen bekleidet waren. Warum man im All England Lawn Tennis and Croquet Club so streng ist? Schweißränder sind so weniger sichtbar. Die Erklärung in Wimbledon lautet zudem: „Wer im Fernsehen weiße Shirts, grünes Gras und freie Banden sieht, weiß, es ist Wimbledon.“
0Selfie-Sticks wird man in Wimbledon finden. Die Organisatoren haben diese auf der Anlage verboten.
Kommentare