Kitzbühel: Ein Heimsieg durch einen Deutschen

Spiel, Satz, Turniersieg: Der Deutsche Philipp Kohlschreiber gewann das Finale in Kitzbühel.
Der Wahl-Kitzbüheler und Thiem-Bezwinger Philipp Kohlschreiber gewinnt das Endspiel beim Sandplatzturnier.

Dominic Thiem muss eigentlich froh darüber sein, dass es heuer in Kitzbühel nichts mit dem Turniersieg geworden ist. Sonst wäre er im kommenden Jahr so richtig in die Bredouille gekommen: 2016 findet das Heimturnier wegen der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro bekanntlich zeitgleich mit den Bewerben in Umag und Gstaad statt, jenen beiden Sandplatzturnieren also, die Thiem kürzlich gewonnen hat. Für 2016 bedeutet das: Der junge Österreicher wird in einer Woche extrem viele Punkte für die Weltrangliste verlieren, da er seine Titel nicht wird verteidigen können.

In Kitzbühel rechnen sie jedenfalls fest mit einem weiteren Besuch des Publikumslieblings. Denn es ist auch und vor allem das Verdienst von Dominic Thiem, dass der Center Court das gesamte Turnier über hervorragend besucht war und insgesamt knapp 40.000 Fans begrüßt werden konnten. "Wichtig ist, wie gern Dominic hier vor seinen Fans spielt. Diese Atmosphäre hat er weder in Montreal, noch in Gstaad, noch sonstwo", sagt Turnierdirektor Alexander Antonitsch. "Wir werden unser Möglichstes tun, um ihn hier zu haben. Wir wissen, dass er Tickets verkauft."

Umstellung

Dominic Thiem verschwendet im Moment noch keine Gedanken an seinen nächsten Auftritt in Kitzbühel. Der Niederösterreicher hat jetzt einmal die Hartplatz-Saison im Kopf, die für ihn in dieser Woche in Montreal beginnt. Die Umstellung auf den neuen Untergrund bereitet dem 21-Jährigen weniger Sorgen als die lange Anreise und das dichte Programm, das er seit Wochen fährt. "Die Matches sind nicht so ein Problem, aber das Reisen und der Jetlag", erklärte Thiem, für den die US Open das abschließende Saison-Highlight sind. In New York muss der Österreicher einen Achtelfinaleinzug vom Vorjahr verteidigen.

Favoritensieg

Die Enttäuschung über das Semifinal-Aus von Kitzbühel hatte sich beim Lokalmatador schnell wieder gelegt. Immerhin wird er nach dieser Woche in der Weltrangliste auf Platz 17 geführt (neue Bestmarke). Und immerhin hat Thiem gegen den späteren Turniersieger verloren. Philipp Kohlschreiber wurde im Endspiel gegen den französischen Qualifikanten Paul-Henri Mathieu seiner Favoritenrolle gerecht und sicherte sich in drei Sätzen (2:6, 6:2, 6:2) seinen sechsten Turniersieg. "Dieser Titel ist mir sehr viel wert", sagte der 31-Jährige nach dem Triumph, der eigentlich ein Heimsieg ist.

Der Deutsche Philipp Kohlschreiber lebt nämlich schon seit einiger Zeit am Fuße des Hahnenkamms.

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