Ilzer studierte ein paar Jahre Sportwissenschaft und nahm so auch ein Stück Wissenschaft in seinen Brotberuf mit. Was auf dem Platz passiert, lernte Ilzer auch bei Jupp Heynckes oder Arsene Wenger, wo er hospitieren durfte. Der Erfolg war ein ständiger Begleiter, ob in Hartberg oder beim WAC. Sieht man vielleicht von seinem einjährigen Intermezzo bei der Austria ab, die er freiwillig verließ, um in seine Steiermark zu Sturm zurückzukehren.
Start beim Fischen
Mit seiner Rückkehr kehrte auch das Lächeln zurück. „Den Grinser habe ich seit ungefähr drei Jahren, seitdem mich Andi Schicker angerufen und gesagt hat: '‚Hör zu Chris, in Wien bist du verloren, komm einmal zu mir auf die Almhütte zum Forellenfischen.‘“ Seitdem fischt Ilzer bei Sturm mit Schicker im Becken des Erfolges.
Ilzer wirkte noch gelöster, seine fachmännischen Analysen wirkten mit dem immer größer werdenden Selbstbewusstsein noch flüssiger. Standardsätze wie „Wir haben umgestellt“, hört man kaum von ihm, da sagt er schon lieber: „Wir haben einige Themen korrigiert.“ Die Vorbereitung auf ein Match klingt bei ihm wie eine Wissenschaft. „Wir sind inhaltlich auf den Gegner vorbereitet.“ Manchmal wird auch dem Gedanken der Internetzeit Tribut gezollt. „Wir müssen immer online bleiben“. Freilich andere hätten gesagt, „wir müssen aufmerksam bleiben.“ Und wenn er die Schiedsrichter nicht kritisiert, sagt Ilzer: „Sie haben es schwer, in einen Flow zu kommen.“ Für das Cupfinale wusste er: „Wir müssen on top sein“.
Der Co-Trainer als "Papa"
Ohne starken Partner auf der Kommandobrücke ist jeder Kapitän verloren. So hat er seit Jahren, egal bei welchem Verein, „Co“ Uwe Hölzl dabei, den er 2020 auch zu Sturm mitnahm. Der 54-Jährige ist noch ein Stück emotionaler und wie Ilzer sagt, „noch näher an der Mannschaft dran. Er ist der Papa der Spieler.“ Hölzls Ansprachen vor den Spielen sind legendär.
Beim Feiern stehen sie gemeinsam in Reihe eins. Gestern war es wieder so weit.
Kommentare