Sportgipfel am Freitag als Hoffnung auf "Comeback des Sports"

Sportgipfel am Freitag als Hoffnung auf "Comeback des Sports"
Vorhandene und bereits erfolgreich gelebte Konzepte sollen in Kombination mit Tests perfektioniert werden, um Breitensport wieder zu ermöglichen.

15.000 Sportvereine mit in Summe rund zwei Millionen Aktiven blicken gespannt auf den Sportgipfel am Freitagnachmittag (ab 16.30 Uhr) in Wien. Das Gipfelgespräch zwischen Sport Austria und Österreichs Sport-Dach- und Fachverbänden mit Sportminister Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober soll zur erhofften schrittweisen Öffnung des Amateur- und Freizeitsports in der Coronakrise führen.

Dieses "Comeback des Sports" soll durch vorhandene und bereits über Monate hinweg erfolgreich gelebte Sicherheits- und Präventionskonzepte, die nun in Kombination mit Tests perfektioniert werden sollen, ermöglicht werden. Niemand werde dabei "leichtfertig für etwas eintreten, nur um zu ermöglichen", hatte auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser am Dienstag mit Blick auf den Gipfel versichert, dass es um einen verantwortungsvollen Re-Start für die Bereiche des Vereins-, Freizeit- und Gesundheitssport gehe.

Angst vor "verlorenen" Kindern

Wie wichtig die Leistung der Vereine in Sachen Gesundheitssport ist, beweist ein Blick auf die Zahlen vor der Coronakrise: Pro Jahr hatte sich Österreichs Staat dadurch in Summe - Unfallkosten bereits abgezogen - rund 530 Millionen Euro an Krankheitskosten erspart. Laut Studien bewegen sich die Österreicher aber seit Beginn der Pandemie um ein Drittel weniger als davor. Dazu geht es auch um die Sicherung von Jobs, denn in Summe 300.000 Arbeitsplätze sind direkt und indirekt betroffen - vom Trainer bis hin zum Sportartikelhändler.

"Wir müssen diesen Gesundheitsmotor endlich wieder anwerfen", forderte Sport-Austria-Präsident Hans Niessl am Donnerstag und begrüßte das Gipfeltreffen mit den Spitzenpolitikern. "Sportminister Kogler hat in der Vergangenheit Verständnis für die Forderungen des österreichischen Sports gezeigt und die negativen Auswirkungen des Lockdowns auf psychische und physische Erkrankungen auch ernst genommen. Wir hoffen, dass Gesundheitsminister Anschober erkennt, dass der Sportbetrieb bei Einhaltung der Präventionsvorgaben in Kombination mit Tests wieder verantwortungsvoll hochgefahren werden kann und auch hochgefahren werden muss."

KURIER Talk mit Hans Niessl

Ende des Vereinssport-Verbots gefordert

Besonders schlimm wirken sich die Lockdowns auf die sportlichen Aktivitäten von Kindern aus. So berichteten etwa Österreichs Teamsportverbände - American Football, Baseball, Basketball, Eishockey, Faustball, Fußball, Handball, Hockey, Rugby, Volleyball und Wasserball - im Vormonat von "alarmierend sinkenden Mitgliederzahlen" und der Gefahr, dass "ganze Jahrgänge bei den Kindern und Jugendlichen" verloren gehen könnten. Das hätte dann auch schlimme Langzeitfolgen für den Spitzensport.

Deshalb hoffen die Sportverbände, dass künftig die am Vormittag durchgeführten Selbsttests in Schulen nicht nur den Präsenzunterricht, sondern auch die Sportausübung am Nachmittag ermöglichen. In Kombination mit der Aufsichtspflicht der Vereine für Kinder und den notwendigen schon vorhandenen Sicherheitskonzepten würde man das Covid-19-Risiko zusätzlich minimieren.

"Outdoor-Trainings mit Abstand und Indoor-Sport für negativ getestete Personen kann dank unserer Corona-Präventionskonzepte sicher ausgeübt werden. Daher soll das Vereinssport-Verbot sein sofortiges Ende finden. Das sind wir unseren Kindern und Jugendlichen schuldig, Sport ist für sie genauso wichtig wie Schule", betonte Sportunion-Präsident Peter McDonald am Donnerstag.

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