Sport Austria Finals in Wien: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Wenn im holzvertäfelten Stadtsenatssitzungssaal im Wiener Rathaus Cheerleader unter den Lustern durch die Luft fliegen, dann steht in der Stadtpolitik der Sport an der Tagesordnung.
Die Sport Austria Finals sind das größte Multisport-Event Österreichs, das mitten in der Pandemie 2021 erstmals stattfand. In bis zu 40 verschiedenen Sportarten werden dabei in einer Woche im Sommer die nationalen Meister und Meisterinnen gekürt. Nach drei Jahren Graz und zwei Jahren in Innsbruck kommt das Event in seinem sechsten Jahr in die Bundeshauptstadt. In einem gemeinsamen Medientermin stellten Sportlerinnen gemeinsam mit Bürgermeister Michael Ludwig, Sportstadtrat Peter Hacker und Sport-Austria-Präsident Hans Niessl die Pläne und Ambitionen vor.
Was sind die Sport Austria Finals?
"Viele Sportlerinnen und Sportler aus ganz unterschiedlichen Sportarten werden teilnehmen", sagt Ruder-Europameisterin Lara Tiefenthaler, die sich auf ein gewisses "Olympia-Flair" freut. "Ich durfte das bei den Olympischen Spielen letztes Jahr erleben und ich hätte mir das nie vorstellen können davor, aber das ist wirklich ein anderes Gefühl." Nationale Meisterschaften können für Athleten und Athletinnen in manchen Sportarten eintönig sein. Dem wollte man 2021 mit der erstmaligen Veranstaltung der Sport Austria Finals Einhalt gebieten. Das Multisport-Event geht 2026 zum sechsten Mal über die Bühne. Die Triathletin Julia Hauser war schon dreimal bei Olympia und freut sich, in Wien auch Athletinnen aus anderen Bundesländern zu zeigen, dass ihre Stadt "viele Sportmöglichkeiten" und "eine wunderschöne Kulisse" bietet.
Wer steckt hinter der Veranstaltung?
Das Multisport-Event wird von der Bundes-Sportorganisation Sport Austria veranstaltet, in erster Linie, um Österreich zu „bewegen“. Kinder und Jugendliche sollen zum Sport gebracht werden, umgekehrt erhoffen sich die Verbände mehr Zulauf für teils nicht so bekannte Sportarten. Mit der Premiere in Wien wolle man die Vielfalt des Sports auch in der Bundeshauptstadt präsentieren. Ob man dort auch in den Jahren darauf gastieren wird, ist noch offen. Man werde evaluieren und dann entscheiden, erläuterte Sport-Austria-Präsident Niessl.
Dass sie diesmal in Wien stattfinden, macht Sportstadtrat Peter Hacker stolz. "Unsere Sportstätten haben wir in den letzten Jahren auf ein anständiges Niveau gebracht - dazu wollen wir auch herzeigen", sagt Hacker. Man wollte Begeisterung schaffen und Neugierde entfachen - am Ende soll es vor allem auch für den Breitensport in Wien einen Nutzen haben. "Wir wollen zeigen: Diese Sportarten kannst du in Wien machen."
Wieviele Sportarten sind dabei?
Bis dato haben sich rund 35 Sportverbände gemeldet, an dem Event teilnehmen zu wollen. Noch können sich weitere Verbände anmelden. Erwartet werden mehr als 6.500 Athletinnen und Athleten aus rund 40 Sportarten. Außerdem erwartet sich die Stadt Wien, die Zuschauerzahl von 57.000 aus dem vergangenen Sommer in Innsbruck übertreffen zu wollen. Es sei eine "Herausforderung" für die Millionenstadt Wien, so Bürgermeister Ludwig, aber auch eine "Chance, Werbung zu machen für den Breitensport". Er sei sich bewusst, dass "noch einiges an Arbeit" auf die Stadt und die Veranstalter warte.
Welche Kosten entstehen durch die Veranstaltung?
Sport-Austria-Präsident Niessl gab zu, in Zeiten des Sparens auch nicht ganz so viel für das Sportevent zur Verfügung zu haben. "Das Budget ist etwas weniger geworden." Dank Mitteln der öffentlichen Hand sowie der Unterstützung durch Sponsoren sei es aber möglich, die Veranstaltung durchzuführen. Stadt Wien und Bund steuern laut Recherchen der APA jeweils 630.000 Euro bei.
Wo finden die Entscheidungen statt?
Die erst vor wenigen Wochen eröffnete Sport Arena in Wien Leopoldstadt soll Austragungsstätte für viele der Bewerbe sein. Fixiert wurden Bewerbe etwa im Fechten, Gewichtheben, Judo, Radsport, Triathlon, Turnen, Klettern, Leichtathletik oder Behindertensport. Auch am Rathausplatz könnten Veranstaltungen - nicht nur Rahmenprogramm, sondern etwa auch Wettkämpfe - stattfinden. Da der gesamte Umfang noch nicht fix ist, sind aber auch noch nicht alle Sportstätten festgelegt. Da Wien über zahlreiche Gewässer - wie etwa die Neue Donau - verfügt, sind diesmal auch die Meisterschaften etwa im Rudern oder Segeln mit dabei.
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