In der Ruhe liegt die neue Kraft der ÖSV-Adler

Startklar: Michael Hayböck hebt heute in Kuusamo in die neue Saison ab
Beim Saisonauftakt in Kuusamo ruhen die Hoffnungen auf Stefan Kraft und Michael Hayböck.

Die Zeiten sind vorbei, in denen Stefan Kraft und Michael Hayböck mit Sorgenfalten und weichen Knien zum Saisonauftakt gereist sind. Die vergangenen Jahre inmitten der Weltklasse haben die beiden Österreicher souveräner und selbstsicherer gemacht. Und so sind von den zwei erfolgreichsten ÖSV-Skispringern der Gegenwart nun vor dem ersten Bewerb am Freitag in Kuusamo (17 Uhr, live in ORFeins) optimistische Töne zu hören, die so in der Vergangenheit noch nie zu vernehmen gewesen waren.

"Es kann eigentlich nicht viel schiefgehen", meinte Stefan Kraft vor dem Abflug nach Finnland. "Ich habe das Gefühl, dass mir nichts passieren kann. Ich wüsste jedenfalls nicht, wo es fehlen könnte", sagt Michael Hayböck.

Turbulente Zeiten

Die Zimmerkollegen sind es mittlerweile gewohnt, dass die Verantwortung auf ihren schmalen Schultern lastet. Ohne Kraft, den Tourneesieger von 2015, und Hayböck, den dreifachen Sieger der Vorsaison, wäre es in den vergangenen beiden Jahren schlecht bestellt gewesen um die einst so übermächtigen österreichische Skispringer. Durch die Rücktritte von Thomas Morgenstern, Wolfgang Loitzl und Martin Koch, die Sinnkrise und die Verletzung von Gregor Schlierenzauer sowie das Formtief von Andreas Kofler und Thomas Diethart haben die Österreicher ihre Lufthoheit verloren. "Wir mussten in den vergangenen zwei Jahren viel einstecken", weiß auch ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin, "aber jetzt sind wir auf einem guten Weg."

Solide Basis

Die Hoffnungen auf Höhenflüge ruhen vor allem auf Stefan Kraft und Michael Hayböck. Die beiden sind in Abwesenheit von Gregor Schlierenzauer, der erst in Engelberg (17. und 18. Dezember) in den Weltcup einsteigen möchte, zu den Leadern im ÖSV-Team geworden. Vor allem die Konstanz des Duos war in den vergangenen beiden Saisonen beeindruckend. "Das ist eine Qualität und tut gut", erklärt Hayböck, der Weltcupvierte der Vorsaison. "Es ist bei uns beiden eine so solide Basis da, dass keiner die Angst haben muss, dass es schnell wieder vorbei ist oder in eine andere Richtung gehen könnte. Mir fällt nichts ein, was wir anders machen hätten müssen."

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