Schachverband verbietet Trans-Frauen Teilnahme an Frauen-Turnieren

Schachverband verbietet Trans-Frauen Teilnahme an Frauen-Turnieren
Der Schachverband Fide hat entschieden, dass Trans-Frauen "kein Recht" haben, an offiziellen Schachturnieren für Frauen teilzunehmen.

Der Schach-Weltverband Fide verbietet Trans-Frauen Teilnahme an Frauen-Turnieren. Lediglich durch eine Einzelfall-Analyse der Geschlechtsangleichung und einer darauf begründeten Entscheidung des Fide-Rats könne das Verbot aufgehoben werden. Bis eine solche Entscheidung gefällt wird, kann es bis zu zwei Jahre dauern, wie es in der diese Woche veröffentlichten Richtlinie heißt. 

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"Die Änderung des Geschlechts ist eine Änderung, die erhebliche Auswirkungen auf den Status eines Spielers und seine künftige Teilnahmeberechtigung an Turnieren hat, daher kann sie nur vorgenommen werden, wenn ein entsprechender Nachweis der Änderung erbracht wird", so der Verband und weiter: "Im Falle einer Geschlechtsumwandlung von einem Mann zu einer Frau ist die Spielerin nicht berechtigt, an offiziellen Fide-Veranstaltungen für Frauen teilzunehmen, bis eine weitere Entscheidung der Fide getroffen wird."

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Schachwettbewerbe sind entweder

  • offene Turniere, an denen alle Spieler und Spielerinnen teilnehmen dürfen

  • oder Frauen-Turniere, an denen nur Frauen teilnehmen dürfen.

Bin ich Frau genug?

Die neuen Richtlinien sorgen für Kritik. Das amerikanische Center for Transgender Equality schreibt via X (ehemals twitter): "Wirklich? Schach? Das ist so beleidigend für cis Frauen, trans Frauen und das Spiel selbst. Man geht davon aus, dass cis Frauen nicht konkurrenzfähig gegen cis Männer sein könnten – und beruft sich auf ignorante Anti-Trans-Ideen."

 

Auch Trans-Schachmeisterin Yosha Iglesias äußerte sich auf X zu den neuen Richtlinien. Mit den Worten "Bin ich Frau genug?", fragte sie. Die Entscheider im Fide-Rat bräuchten den Regeln nach eine Analyse: "Was für eine Analyse genau?!"

Auch in anderen Sportarten ähnliche Regeln

Schach zählt nicht zu den einzigen Sportarten, die solche Regeln aufstellen. So dürfen etwa Trans-Frauen nur an Radrennen oder Schwimmwettkämpfen für Frauen teilnehmen, wenn ihre Geschlechtsangleichung bereits vor der männlichen Pubertät stattgefunden hat. Das Argument für diese Richtlinien: Trans-Frauen hätten einen unfairen körperlichen Vorteil gegenüber Cis-Frauen.

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