Rafael Nadal gibt für den obersten Dopingjäger kein gutes Vorbild ab

Rafael Nadal gibt für den obersten Dopingjäger kein gutes Vorbild ab
Problematische Schmerzmittel, weniger Doping im Radsport, die neuen Probleme der Dopingjäger. NADA-Chef Michael Cepic im Gespräch.

Um kein Sportereignis ranken sich so viele Doping-Geschichten wie um die Tour de France. Mit Koffein, Kokain, Morphin oder Strychnin stärkten sich die Fahrer zu Beginn des 20. Jahrhunderts; 1967 fiel Tom Simpson, vollgepumpt mit Amphetaminen, tot vom Rad; in den 1990er-Jahren wurde mit dem damals noch nicht nachweisbaren EPO nachgeholfen und in den 2000ern wurde Lance Armstrong zu einem der größten Doping-Betrüger der Geschichte.

Doch in den letzten Jahren blieben im gesamten Sportbereich die ganz großen Dopingfälle aus. Warum? Der KURIER fragte nach bei Michael Cepic, dem Geschäftsführer der NADA Austria.

KURIER: Zuletzt gab es keine großen Dopingfälle. Ist der Sport sauberer geworden?

Michael Cepic: So wie der gesamte Sport ist auch Doping professioneller geworden und dadurch definitiv schwieriger aufzudecken. Weil es komplexer geworden ist, kann aber eine große Anzahl an Athleten davon abgehalten werden. Außerdem funktioniert Doping wie Wirtschaft in Konjunkturwellen. Ben Johnson, Festina, Armstrong, Humanplasma, Operation Aderlass: Zwischen den großen Dopingfällen ist immer etwas Zeit, denn der Schock ist groß und man überlegt es sich. Nach einiger Zeit wird es wieder interessant.

Kommentare