Radstar Armstrong geht die Luft aus

Radstar Armstrong geht die Luft aus
Der siebenfache Tour-de-France-Sieger sitzt in der Doping-Falle. Die amerikanische Antidoping-Agentur erhebt nun Anklage.

Das Denkmal bröckelt bereits seit mehreren Jahren, nun droht es endgültig einzustürzen – einem riesigen Lügengebilde gleich. Sanierung praktisch ausgeschlossen.

In Lüttich wurde am Samstag die 99. Auflage der Tour de France gestartet, in den USA indes scheint ein Rennen zu Ende zu gehen. Das Rennen der Doping-Jäger gegen den siebenfachen amerikanischen Tour de France-Sieger Lance Armstrong.

Die nationale Anti Doping-Agentur (USADA) will nun gegen Armstrong Anklage erheben. Die USADA folgte damit der Empfehlung einer dreiköpfigen Kommission, die die Doping-Anschuldigungen gegen den 40-Jährigen und die Beweise für mögliche Vergehen geprüft hatte.

Verdächtige Proben

Die Anti-Doping-Agentur hatte vor zwei Wochen schwere Vorwürfe gegen den Ex-Radstar erhoben. In einem 15 Seiten umfassenden Schreiben hatte sie ihn darüber informiert, dass mutmaßliche Dopingproben von ihm aus den Jahren 2009 und 2010 "vollkommen mit Proben übereinstimmen, an denen Blutmanipulation, inklusive EPO und/oder Blut-Transfusionen vorgenommen wurden." Ein Vergehen eines Superstars, der sich selbst als Saubermann präsentiert, dessen Karriere aber von Doping-Vorwürfen begleitet war.

Als erste Konsequenz hatte die USADA Armstrong sofort für alle Wettbewerbe gesperrt. Er darf daher auch nicht an Triathlon-Rennen, seinem neuen Betätigungsfeld, teilnehmen. Sollten sich die Vorwürfe gegen Armstrong bestätigen, könnte er seine sieben Tour-Titel verlieren.

Armstrong, der nun vor einem Schiedsgericht Stellung beziehen darf, hat bislang alle Doping-Vorwürfe bestritten und nannte die USADA-Anschuldigungen "zweifelhaft". Unter den weiteren beschuldigten Personen ist auch der aktuelle sportliche Leiter vom Team RadioShack und langjährige Armstrong-Vertraute, Johan Bruyneel. Er hat wegen der neuerlichen Vorwürfe auf seine Teilnahme an der am Samstag beginnenden Tour de France verzichtet. Auch er hatte alle Punkte zurückgewiesen.

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