Patrick Konrad beim Giro d’Italia als Helfer – und hoch motiviert

In Abwesenheit von Vorjahressieger Tadej Pogačar will Primož Roglič bei der 108. Ausgabe des Giro d'Italia für den dritten slowenischen Triumph in Folge sorgen.
Roglič ist vielversprechend in die Saison gestartet, in Italien hat der 35-Jährige ein hochkarätig besetztes Red-Bull-Bora-Team an seiner Seite. Der Kreis der Herausforderer des Giro-Gewinners von 2023 wird vom spanischen Jungstar Juan Ayuso aus dem nach wie vor reihenweise siegreichen Pogačar-Rennstall UAE angeführt.
Ums Rosa Trikot
Ayuso hat nicht erst heuer bereits mehrfach groß aufgezeigt, er ist mit 22 Jahren schon reif für seinen ersten großen Rundfahrt-Sieg. Neben dem Giro-Debütanten visieren auch dessen Landsmann Mikel Landa, Simon Yates und Michael Storer das Podest an.
Weitere Anwärter auf das Rosa Trikot sind der auf Abschiedstournee befindliche Romain Bardet, Thymen Arensman und der wiedererstarkte Ex-Giro-Sieger Egan Bernal. Konrad als Helfer für Ciccone und Pedersen Italiens leise Hoffnungen auf den ersten Heimsieg seit 2016 tragen Antonio Tiberi und Giulio Ciccone.
Letzterer führt das Lidl-Trek-Aufgebot an, dem auch Patrick Konrad angehört. Der Tour-de-France-Etappensieger von 2021 hat mit vier Teilnahmen bereits reichlich Giro-Erfahrung. 2018 und 2020 schaffte es der Niederösterreicher im Gesamtklassement unter die besten zehn. Diesmal wird er jedoch viel für Ciccone und Ex-Weltmeister Mads Pedersen arbeiten müssen, der auf das Punktetrikot losgehen will. „Auf mich warten sehr viel Helferdienste. Ich werde auf allen Terrains mit meiner Routine für meine Teamkollegen unterwegs sein“, sagte Konrad vor der Abreise zum Giro-Auftakt am Freitag in Albanien im APA-Gespräch.
An einigen Tagen könnte der 33-Jährige aber freie Fahrt für eigene Ambitionen erhalten. „Wenn, dann in der zweiten oder dritten Woche. Vielleicht ergibt es sich, dass ich aus einer Fluchtgruppe heraus was gewinnen kann. Meine Form ist sehr gut. Ich werde sicher meine Chance bekommen, aber vorher auch viel für meine Kollegen reinhalten müssen“, sagte der einzige Österreicher im Teilnehmerfeld.
Giro d'Italia: Colle delle Finestre und Strade Bianche als Highlights
Gelegenheiten für Angriffe im Gebirge würden sich reichlich bieten. Besonders hoch hinaus geht es in der Schlusswoche. Zu den schwierigsten Anstiegen zählen der Monte Grappa, der Mortirolo-Pass und der auf den letzten Kilometern nicht asphaltierte Colle delle Finestre (2.715 m) am vorletzten Tag.
Die ersten Berge warten aber bereits in Albanien, spätestens am Ende der ersten Woche in den Abruzzen geht es für die Klassementfahrer ans Eingemachte. Die Schotterabschnitte der Strade Bianche am neunten Tag und zwei Einzelzeitfahren werden ebenfalls für Spannung sorgen.
Auf der 14. Etappe macht der Giro einen Abstecher in die slowenische Heimat von Roglič nach Nova Gorica. Zu Ende geht die Rundfahrt am 1. Juni in Rom, wo man erstmals auch durch den Vatikan fahren wird.
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