Russlands Oligarchen: Putins verlängerte Arme in den Weltsport

FILE PHOTO: Chelsea v Scunthorpe United - FA Cup Third Round
Roman Abramowitsch bestritt immer wieder, dass er zum engeren Zirkel rund um den russischen Präsidenten gehöre. Nun trennte sich nach 19 Jahren aber doch vom FC Chelsea.

Seit fast 20 Jahren ist Roman Abramowitsch Besitzer des FC Chelsea. Nun übergibt der 55-Jährige den Klub der gemeinnützigen Chelsea-Stiftung. Immer größer wurde in England der Druck auf den russischen Oligarchen, der einst gute Beziehungen zu Putin hatte. Oder immer noch hat? Der Labour-Abgeordnete Chris Bryant sagte im Parlament, dass Abramowitsch "nicht länger in der Lage sein" dürfe, "einen Fußballklub in diesem Land zu besitzen".

Abramowitsch ist mit dem Zerfall der UdSSR reich geworden, sein Vermögen wurde vor dem Krieg auf 12,6 Milliarden Dollar geschätzt. Er hat mit Ölhandel das große Geld verdient, ist heute größter Aktionär von Evraz, dem zweitgrößten Stahlproduzenten Russlands, und hat auch Anteile am weltweit größten Erzeuger von elektrolytisch raffiniertem Nickel. Ein derartiger Aufstieg ist ohne Beziehungen zu den Mächtigen nicht möglich. Er galt als Unterstützer Putins. Abramowitsch-Mentor Boris Beresowski hingegen wandte sich gegen den aufstrebenden Politiker, wurde wegen Korruption verfolgt und schließlich 2013 tot aufgefunden.

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