Platz fünf für den Reit-Altmeister: Pepo Puch verpasst Dressur-Medaille
Am sechsten Wettkampftag starteten auch für Österreichs Dressurreiter die Paralympischen Spiele in Paris. Angeführt wurde das rot-weiß-rote Team dabei einmal mehr von Altmeister Pepo Puch, der Österreichs erfolgreichster Aktiver bei Spielen ist. Sechs Medaillen heimste Puch bisher bei Paralympics ein, die siebente wurde am Dienstag aber verpasst.
Für die Bewerbe hatte er volles Risiko angekündigt. Eine Rechnung, die zum Auftakt aber nicht ganz aufgehen sollte. "Das ist wie beim Pokern, wenn du All-in gehst. Entweder es haut hin und du bist der Star, oder eben nicht."
Puch verpokerte sich zwar nicht, für eine Medaille reichte es aber dennoch nicht. Er sicherte sich auf seinem Pferd Sailor's Blue im Einzelbewerb der Klasse "Grade II" Platz fünf, auf Bronze fehlten am Ende 0,621 Prozentpunkte.
Teambewerb am Freitag
Die verpasste Medaille muss Puch schnell abhaken, am Freitag folgt bereits der Teambewerb. Den Abschluss bildet dann die Freistil-Konkurrenz am Samstag.
Thomas Haller, der auf Espalion ritt, belegte indes in der Klasse "Grade III" Rang elf. Sein Pferd sei zu "ängstlich" gewesen, er mit seinem Auftritt aber grundsätzlich zu frieden. Mehr sei einfach nicht möglich gewesen.
Reiter aus Leidenschaft
Puch, gebürtiger Grazer, hat seit jeher eine große Leidenschaft für das Reiten, ausgerechnet diese wurde ihm 2008 zum Verhängnis. Bei einem Reitturnier explodierte die Sicherheitsweste von Puch wegen eines technischen Defekts, woraufhin er vom Pferd stürzte und eine inkomplette Querschnittlähmung erlitt.
Anfangs war der Reiter vom Hals abwärts gelähmt, doch er stand dank harter Reha-Arbeit wortwörtlich wieder auf - und zwar zu Weihnachten. "Meine Tochter sollte mich nicht auf einem Weihnachtsfoto im Rollstuhl sehen", erzählte Puch. Auch den Reitsport gab er nicht auf.
Vor dem Schicksalsschlag startete Puch 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen, acht Jahre später nahm er in London erstmals an Paralympics teil. Und stellte dort seine Klasse mit Gold und Bronze prompt unter Beweis. Auch bei den folgenden Spielen in Rio und Tokio schlug der Medaillenhamster zu. Und nun, in Versailles folgte das nächste Glanzstück des 58-Jährigen.
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