Open Water: Von Kämpfen im Wasser, blauen Flecken und einem kaputten Zahn

FINA World Championships
Jan Hercog ist Österreichs einziger Freiwasserschwimmer bei der WM in Budapest und gibt Einblicke in den Sport.

„In jedem Rennen bereue ich es mindestens einmal, dass ich mir den Sport ausgewählt habe“, sagt Freiwasserschwimmer Jan Hercog. Blut, Schweiß, Tränen, und gelegentlich verliert man auch einen Zahn. Der 24-Jährige kassiert beim Freiwasserschwimmen von Rivalen Schläge, Ellbögen oder Tritte. Die Teilnehmer starten gleichzeitig im Wasser. Positionskämpfe inklusive.

Weitere Unterschiede zum klassischen Schwimmen sind die Ganzkörperanzüge und dass man sich an Bojen oder anderen Schwimmern orientieren muss, weil es keine Linien wie im Pool gibt. Manchmal wird Hercog beim Start unter Wasser gezogen. Einmal ist der Grazer mit einer gebrochenen Nase wieder aufgetaucht.

Beim Fünf-Kilometer-Rennen am Montag im „Lake Lupa“ (Platz 23) nördlich der Hauptstadt Budapests „war das zum Glück nicht der Fall. Nur die erste Runde war heftig. Ein Südafrikaner wollte mich ständig wegdrängen, aber ich hab’s dann dem Schiri angezeigt.“ Hercog fügt hinzu, dass er den Sport trotz der Härte nicht bereut. „Es macht schon richtig viel Spaß, auch wenn es gerade nicht so gewirkt hat.“

Spaß machen die 30 bis 35 Trainingsstunden pro Woche auch, dank der Musik unter Wasser. „Wir haben dieses Synchronschwimmer-Radio, das die Alexandri-Schwestern verwenden. Und ich erhielt jetzt eine Schwimmbrille mit integriertem Computer. Der zeigt, wie schnell die Zeiten waren.“ Die Olympia-Qualifikation für Tokio verpasste er um 10 Sekunden. Für Paris 2024 soll es dank des Umzugs nach Deutschland mit einer Teilnahme endlich klappen.

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