Wird Dominic Thiem das olympische Tennisturnier im TV verfolgen? Hat er gesehen, wie Rafael Nadal seine Abschiedsvorstellung gibt und wie Sebastian Ofner ein Topduell mit Daniil Medwedew fixierte? Thiems Karriere geht ohne Olympia-Teilnahme zu Ende – und daran ist vor allem er selbst schuld.
2016 war der damals 22-Jährige in Topform. Auf Hartplatz gewann er das Finale von Acapulco, im Endspiel von Nizza bezwang er Zverev auf Sand, auf Rasen gewann er in Stuttgart. Doch auf die Spiele in Rio verzichtete er. Er wolle sich in der Rangliste verbessern. Er habe noch so viele weitere Möglichkeiten, auf olympische Medaillenjagd zu gehen.
Doch Thiem irrte. Für Tokio 2021 war der amtierende US-Open-Sieger wegen seiner Handgelenksverletzung „nicht bereit“, und für Paris hat vor allem die Form im Spätherbst der Karriere nicht mehr gereicht.
Es stimmt: Siege bei einem Grand-Slam-Turnier zählen für Tennisprofis mehr als Olympia-Gold. Vor allem in finanzieller Hinsicht. Doch auf die leichte Schulter nimmt kein Spieler das Turnier auf der Anlage von Roland Garros. Angesprochen auf die Unterschiede zu den French Open wurde der Grieche Stefanos Tsitsipas nach seinem Erstrundensieg nachdenklich: „Hier ist neben meinem Namen auch die Nationalflagge eingeblendet. Normalerweise spiele ich nur für mich, plötzlich spiele ich auch für mein Land. Das ist etwas ganz Spezielles.“
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