Julia Mayers Bewunderung für Wunderläuferin Sifan Hassan

„Irrsinnig schön“: Ab Kilometer 30 konnte Julia Mayer den Marathon richtig genießen
Als letzte Österreicherin lief Mayer die 42,195 Kilometer und ließ dabei Top-Athletinnen hinter sich. Sifan Hassan ist die überragende Langstreckenläuferin dieser Spiele.

Selten war Julia Mayer so stolz auf sich. Mehr oder weniger alles habe sie richtig gemacht bei ihrem Olympia-Debüt über die 42,195 Kilometer: „Ich bin extrem zufrieden. Vor allem damit, wen ich hinter mir gelassen habe. Ich bin extrem stolz, dass ich da in der Mitte mitmischen darf.“ Rang 55 in 2:35:14 Stunden wurde es für die 31-Jährige im Feld der Weltbesten. Viele Läuferinnen, die in der Weltrangliste deutlich vor ihr platziert waren, konnte Mayer auf der hügeligen Strecke distanzieren.

Es sei „irrsinnig schön“ gewesen: „Ich bin extrem defensiv angelaufen und habe das extrem gut gemacht. Ab Kilometer 30 habe ich die Emotionen auf mich wirken lassen und es nach der Steigung laufen lassen. Vor allem bergab habe ich Leute einsammeln können.“

Die Reise im Langstreckenlauf soll für Julia Mayer nicht in Paris enden. Schon jetzt hat sie die Spiele 2028 in Los Angeles im Blick: „Ich will immer besser werden und dort dann mit den besten Europäerinnen mitlaufen.“ Worauf sie sich jetzt am meisten freue: „Ein kaltes Bier.“

Geprägt hat den Marathon eine Wunderläuferin. Die in Äthiopien geborene Niederländerin Sifan Hassan holte die Bronzemedaille über 5.000 Meter, danach legte sie am Freitag mit Bronze über 10.000 nach. Gerade einmal 38 Stunden später gewann sie den Marathon nach einem packenden Zielsprint vor der Äthiopierin Tigist Assefa. Dem nicht genug, fixierte sie auf der äußerst anspruchsvollen Strecke in 2:22:55 auch noch Olympia-Rekord. „Jeder Schritt war hart und schmerzhaft“, sagte die Siegerin. „Ich habe mich gefragt, warum tust du dir das an.“ Danach war sie aber nur noch „dankbar und glücklich“.

Wie einst Zatopek

Bei Julia Mayer blieb nur großes Staunen: „Sie ist ein großes Vorbild. Das musst du erst einmal machen: Drei Rennen laufen, drei Medaillen und den Marathon gewinnen – unvorstellbar.“

Hassan wiederholte damit als erste Läuferin das Künststück, das 1952 Emil Zatopek in Helsinki gelang. Auch der Tscheche holte damals Medaillen über 5.000, 10.000 m und im Marathon. Beim Tschechen waren es sogar drei Goldene.

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