Olympia: Gerichtsverfahren extraschnell

Olympia: Gerichtsverfahren extraschnell
Für das Sportgroßereignis in London planen die Behörden die Kategorie "Olympische Straftat". Verdächtige sollen dann im Schnellverfahren verurteilt werden.

Nicht nur die Sportler sollen Rekordzeiten erbringen, sondern auch die Londoner Behörden: Während der Olympischen Spiele in Großbritanniens Hauptstadt sollen die Gerichte mit Schnellverfahren arbeiten.

Ähnlich wie bei den Straßen-Krawallen im vergangenen Jahr sollen mutmaßliche Straftäter innerhalb von 24 Stunden einem Richter vorgeführt und in kürzester Zeit verurteilt werden können. In ganz London werden die Gerichte früher öffnen und später schließen, kündigte die Oberste Londoner Staatsanwältin, Alison Saunders, am Dienstag in der Zeitung The Times an.

Verdächtige sollen je nach Tatort und Vergehen unter die Kategorie "Olympische Straftat" zusammengefasst und nach Teilnehmer, Zuschauer oder Mitarbeiter eingeteilt werden. Das solle das Prozedere beschleunigen. Um Verzögerungen durch ein mögliches Verkehrschaos in London zu verhindern, werden Videoschaltungen für Befragungen eingesetzt. Laut Times sind vor allem zahlreiche Fälle von Ticket-Betrug und Taschendiebstahl sowie Überfälle zu erwarten.

"Viele Leute, die für die Olympischen Spiele kommen, sind nicht von hier, deshalb ist es wichtig, dass wir schnell handeln, wenn Straftaten begangen werden", sagte Saunders. Man habe aus den Krawallen auf den Straßen Londons und anderen englischen Städten im vergangenen Sommer gelernt, erklärte sie. Damals hatte die Justiz mit Tausenden Verdächtigen auf einmal fertig werden müssen und Schnellverfahren eingesetzt.

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