Turnen: Ecker geht in Qualifikation auf Bestmarke los

Turnen: Ecker geht in Qualifikation auf Bestmarke los
Turnerin Lisa Ecker ist am Sonntag im Qualifikationseinsatz. Die 23-Jährige will eine persönliche Punktebestmarke fixieren.

48 Jahre lang hatte es für Österreichs Kunstturner keine Olympia-Teilnahme gegeben, ehe Fabian Leimlehner und Barbara Gasser 2012 in London im Doppelpack zuschlugen. Lisa Ecker setzt da in Rio de Janeiro nun nahtlos an, sie ist am Sonntag (16.30 Uhr MESZ) im Qualifikationseinsatz. Mit einem Finaleinzug ist eher nicht zu rechnen, die 23-Jährige will aber eine persönliche Punktebestmarke fixieren.

"Ich möchte Spaß haben und verletzungsfrei durchkommen. Natürlich ist ein Finale ein Traum und etwas, das jede Sportlerin erreichen möchte", sagte Ecker der APA - Austria Presse Agentur in einem Ausblick auf ihr Olympia-Debüt. "Aber von der Platzierung her habe ich nichts Spezielles im Fokus. Ich möchte für mich einfach einen positiven Wettkampf abschließen. Wenn es nicht zum Rekord von 54 Punkten reicht, dann reicht es nicht."

Chance genützt

Mit der Qualifikation im April war nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Nachdem sich die Linzerin Anfang März den vierten Mittelfußknochen gebrochen hatte, schien der Traum vorbei. Doch Ecker nutzte ihre Chance. "Es war eine Riesenüberraschung, dass der Wettkampf so aufgegangen ist. Die Vorbereitung war ja nicht wirklich optimal. Sie war nur zwei Wochen lang, vorher ging es mit dem Fuß noch nicht."

Ab Mitte Juli ging es für Ecker in ihrer Vorbereitung um das Stabilisieren ihrer Übungen. Da ging es dann nicht mehr ganz so hart wie noch davor in ihrer Aufbauarbeit zu. Es hieß Runterfahren und für den wichtigsten Wettkampf der Karriere Kräfte sammeln. Seit vergangenen Samstag ist Ecker in Rio de Janeiro. An ihrer Seite ist wie beim Qualifikationswettkampf im April ihre Trainerin Tanja Gratt, sie ist auch Eckers Physiotherapeutin.

Gewöhnungsbedürftig

"An den ersten paar Tagen ging es darum, sich an das neue System, das Dorf und die neuen Trainingsgeräte zu gewöhnen", erklärte Gratt der APA und gab einen Überblick über die Lieblingsgeräte ihres Schützlings: "Der Sprung ist immer relativ gut gewesen, Boden und Balken eigentlich auch. Kleinigkeiten können natürlich passieren. Der Barren ist nicht ihr Lieblingsgerät. Nach dem Podiumstraining vom Donnerstag werden wir da noch Kleinigkeiten adaptieren."

Nach einer 100-minütigen Aufwärmphase wird die 1,57 m große Athletin am Sonntag ihre vier Übungen in Subdivision 2 im Zeitrahmen von rund 90 Minuten absolvieren. Es ist eine ziemlich gut gefüllte Halle zu erwarten, da Brasilien im Turnen derzeit eine ganz gute Figur macht. Gratt macht sich keine Sorgen, dass Ecker dadurch nervös werden könnte: "Vom Flair und von der Stimmung her pusht so etwas jeden Sportler", zeigte sie sich überzeugt.

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