Deutschland und Schweden um erstes Frauenfußball-Gold

Für die deutsche Teamchefin Silvia Neid ist es das letzte Match in ihrem langen Amt.

Die Frauenfußball-Teams aus Deutschland und Schweden bekommen am Freitag (22.30 Uhr MESZ) erstmals die Chance auf Olympia-Gold. Die DFB-Auswahl hat schon dreimal Bronze (2000 bis 2008) geholt, die Skandinavierinnen kamen gegen den dreifachen Olympiasieger USA erstmals unter die letzten vier und bezwangen danach den vierfachen Medaillengewinner Brasilien ebenfalls im Penaltyschießen.

Für Deutschland markiert das Match auch das Ende der Tätigkeit von Bundestrainerin Silvia Neid. "Das ist der Wahnsinn, dass mein letztes Spiel mit der Frauen-Nationalmannschaft in diesem Stadion stattfindet, sprich im Finale. Das ist schon toll, ich werde es total genießen", sagte Neid in einem dpa-Interview.

Ihr Widerpart weiß hingegen schon, wie sich der Gewinn von Olympia-Gold anfühlt. Schwedens Trainerin Pia Sundhage hatte die USA 2008 und 2012 zum Olympiasieg geführt.

Die ewige Neid

Neid bedankte sich schon vor dem Anstoß bei ihren Spielerinnen für die Chance auf den perfekten Abschluss. "Ich freue mich, dass die Mannschaft mir das geschenkt hat, dass ich hier sechs Spiele spielen darf", sagte die 52-Jährige.

Wenn ihre derzeitige Assistentin Steffi Jones das Team nach der Rückkehr aus Rio als neue Chefin übernimmt, endet im Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine Ära. Denn die Frauen-Nationalmannschaft ohne Silvia Neid - das gab es noch nicht. Als Spielerin war sie schon beim ersten Länderspiel dabei, am 10. November 1982 gegen die Schweiz (5:1). Sie wurde in der 41. Minute eingewechselt und schoss eine Minute später das 3:0.

Als Aktive, Co-Trainerin (1996 bis 2005) und Cheftrainerin (2005 bis 2016) war Neid an allen Erfolgen der Nationalmannschaft beteiligt. Sie wurde Weltmeisterin, Europameisterin und holte Medaillen bei Olympischen Spielen. Doch nach enttäuschender Heim-WM 2011 und WM-Rang vier 2015 gab es auch Kritik.

Ganz verloren geht Neid dem DFB nicht. Als Chefin der neuen Abteilung für Frauen und Juniorinnen beobachtet sie künftig weltweit die Trends.

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