Norwegen besiegelt das WM-Aus von Österreichs Handballern

Teamspieler Hutecek (rechts)
Der Vizeweltmeister zeigt beim 39:28 seine Klasse. Wie die Auftritte des jungen österreichischen Teams einzuordnen sind.

Der WM-Traum von Österreichs Handballern ist zu Ende, dennoch haben sie bei der Endrunde in Ägypten noch vier Spiele zu bestreiten. Als Letzter in der Vorrundengruppe E wechselt das Nationalteam in den President’s Cup, eine Art Trostbewerb gegen die anderen Gruppenvierten. Die nächsten Gegner heißen nun zunächst Chile, Südkorea und Marokko.

Besiegelt hat das Vorrunden-Aus Montagabend eine zu erwartende Niederlage gegen Vizeweltmeister Norwegen (28:39). Dabei konnten die Österreicher – wie schon am Samstag gegen Frankreich – die Partie für einige Zeit in den ersten dreißig Minuten offen gestalten. Erneut verbessert zeigte sich die junge Mannschaft in der Offensive, größtes Manko blieb auch im dritten Spiel die neu formierte Abwehr.

Das Ziel verfehlt

Wie ist nun dieses Vorrunden-Aus der Österreicher zu bewerten? Wie sind die Aussichten des Teams für die kommenden Aufgaben?

Das Ziel war mit der Hauptrunde klar definiert – und wurde verfehlt. Als Stammgast seit 2010 bei Großereignissen darf man den Anspruch stellen, eine Vorrunde zu überstehen. Pech hatte man im Vorfeld doppelt: Mit Teamkapitän Nikola Bilyk und Linkshänder Janko Bozovic mussten zwei Säulen des Teams verletzungsbedingt passen. Der Aderlass im Rückraum war daher zu groß. Und die Zeiten, in denen die rot-weiß-rote Grundformation aus erfahrenen Legionären besteht, sind vorerst vorbei. Im aktuellen WM-Kader standen nur zwei Spieler, die mehr als 100 Länderspiele mitbrachten.

Das zweite Unglück war Corona geschuldet: Außenseiter und Auftaktgegner USA musste nach 19 (!) positiven Fällen kurzfristig passen. Mit der Schweiz rückte ein starkes europäisches Team auf Augenhöhe nach. Gegen den Nachbarn hatte man freilich seine Chancen, im zuvor zum Schicksalsspiel titulierten Match zeigten die Österreicher aber ihre schwächste WM-Leistung.

Nun hat Teamchef Ales Pajovic die Chance und Aufgabe, das verjüngte Team weiterzuentwickeln. Wie das in Perfektion funktioniert, haben zwei Gruppengegner vorgemacht. Im Play-off zur WM 2015 hatte Norwegen gegen Österreich noch den Kürzeren gezogen. Aktuell ist man Vizeweltmeister und EM-Dritter. Frankreich trafen die Österreicher in den 1980er-Jahren noch bei der B-WM, mittlerweile ist die Grande Nation Rekordweltmeister.

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