Emotionale Beichte: "Mein bester Freund starb in meinen Armen"

NCAA Basketball: Maryland - E. Shore at Duke
In einem neuen Buch schildert Ex-NBA-Star Carlos Boozer, wie sein bester Freund wegen seines Basketball-Talents ums Leben kam.

"Jeder Wurf zählt. Eine Erinnerung an die Widerstandsfähigkeit". So heißt ein neues Buch, das der ehemalige Basketball-Profi Carlos Bozzer schrieb und nun veröffentlichte. Und in diesem beschäftigt er sich unter anderem auch ausführlich mit einem ganz dunklen Kapitel in seinem Leben. Ein Erlebnis, das er "in einem Winkel meines Geistes über 30 Jahre lang verborgen hielt."

Boozer, der seine aktive Basketball-Karriere 2017 beendete und in der NBA zweimal zum All-Star wurde, schildert dabei, wie sein bester Freund ums Leben kam. "Er starb in meinen Armen", so der 41-Jährige. Das Ganze liegt schon über 30 Jahre zurück, Boozer war damals sechs Jahre alt, sein bester Freund Chris sieben. Die Beiden waren unzertrennlich und besessen vom Basketball. 

Das Duo wuchs in Washington DC auf, die Kriminalität in der Gegend war hoch. Die beiden Freunde waren überzeugt, eines Tages gemeinsam in der NBA zu spielen, schildert Boozer. Dazu spielten und trainierten sie jeden Tag auf dem lokalen Basketball-Platz. Oftmals mit älteren Kindern aus der Gegend. 

Gangmitglied zog Waffe

"Chris war ein besserer Spieler als ich", schreibt Boozer, "Er hatte ein ausgezeichnetes Ball-Gefühl und Dribbling-Fähigkeiten, war schnell und geschickt wie Michael Jordan selbst." Dieses Talent zeigte Chris auch im Duell mit anderen Kindern und Jugendlichen. Eines Tages dribbelte Boozers Freund ein älteres Kind derart aus, dass dieses zu Boden ging.

Doch anstatt die Niederlage einfach einzustecken, weiterzuspielen und sich zu revanchieren hatte der fremde Junge andere Pläne. "Chris hatte unbeabsichtigt ein Gangmitglied bloßgestellt", so Boozer. Und dieses ging ruhig zu seinem Fahrrad, zog eine kleine, schwarze Handfeuerwaffe aus seinem Rucksack und zielte direkt auf Chris. "Der Schuss hallte über das Spielfeld und die meisten Kinder rannten auseinander, um in Deckung zu gehen, aus Angst, als nächstes getroffen zu werden", schildert der ehemalige NBA-Star den Moment, als sein bester Freund getroffen wurde. 

Der fremde Junge marschierte danach einfach davon, "keiner versuchte ihn aufzuhalten. Keiner von uns wollte sterben." Boozer rannte zu seinem Freund, hielt ihn fest und musste mitansehen, wie dieser schließlich starb. Für Boozer und seine Familie ein derart einschneidendes Erlebnis, dass sie Washington wenig später verließen und nach Alaska zogen. In seinem Buch schreibt Boozer nun erstmals offen darüber und alles was danach folgte.

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