Der Tiroler, zuvor Generalsekretär im Basketball-Verband, wurde vom Leichtathletik-Verband als einer von zwei Vertretern für den olympischen Sommersport nominiert. Helmut Baudis, der Generalsekretär der Leichtathleten, sagt: „Es stimmt, dass sich bei uns Funktionäre gemeldet haben, weil dies ein Platz für den organisierten Sport ist.“
Doch sei Trattner keiner, der seinen Verband im Hinterkopf habe. Baudis: „Er ist fachlich qualifiziert und hat den Überblick über den gesamten Sport sowie über das Fördersystem.“
Sportminister Werner Kogler hat erst im Februar die Ministeriumsplätze in der Kommission für Leistungs- und Spitzensport neu besetzt. Mit Claudia Lösch brachte er etwa eine Frau und unabhängige Ex-Sportlerin, Trattner räumte damals seinen Sessel. Dass er nun vom Leichtathletik-Verband nominiert wurde für jene Kommission, die er vor neun Monaten verlassen hat, regt im Ministerium nicht groß auf. „Der Sektionschef war zuletzt auch Teil der Kommission – als nicht stimmberechtigtes, beratendes Mitglied. Wenn sich genügend Verbände finden, die für ihn stimmen, ist das für uns in Ordnung. Dass er sich der Wahl stellt, war mit uns abgesprochen“, lautet die Auskunft. Die Fachverbände sehen jedoch die Autonomie des Sports bedroht.
Im olympischen Sommersport dürften für die beiden Beiratsplätze Robert Fiegl (Golf-Verband) sowie Ex-Segler und Uni-Professor Wolfgang Mayrhofer überbleiben. Weit umkämpfter sind die beiden Plätze in der Spitzensportkommission. Sie bekommen nicht nur durch Trattner Konkurrenz: Mit Gerald Martens hat sich der Basketball-Präsident nominiert. Der Tennisverband stellt den Wiener Landeschef Christian Barkmann zur Wahl, der Schwimmverband Sportdirektor Walter Bär.
Der olympische Wintersport präsentiert sich geschlossener, auch wenn der Curling-Verband einen Kandidaten nominiert hat. Rodel-Präsident Markus Prock wird in den Beirat einziehen, Ski-Generalsekretär Christian Scherer wird in der Spitzensportkommission Peter Schröcksnadel ersetzen. Bei den nicht-olympischen Verbänden ist die Sache ebenfalls klar: Football-Boss Michael Eschlböck wird in den Beirat gewählt, Sport-Austria-Geschäftsführer-Stellvertreter Christian Gormasz in die Spitzensportkommission.
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