Weitere homophobe Sager aufgetaucht: Die Formel 1 verbannt Piquet

Weitere homophobe Sager aufgetaucht: Die Formel 1 verbannt Piquet
Nach skandalösen Aussagen soll der Brasilianer nicht mehr ins Paddock dürfen. Diese Sanktion gab es noch gegen keinen Weltmeister.

Das gab es noch nie: Dem Vernehmen nach hat die Formel 1 entschieden, einem ehemaligen Weltmeister den Zutritt zum Fahrerlager zu untersagen. Nach mehreren homophoben und rassistischen Aussagen in den vergangenen Jahren wurde der Brasilianer Nelson Piquet (69) zur unerwünschten Person erklärt.

Während seiner Karriere fuhr Piquet 204 Rennen in der Formel 1, 23 davon gewann er, 1981, 1983 und 1987 holte er die Weltmeisterschaft. Doch zuletzt machte der Brasilianer nur negative Schlagzeilen.

In einem Interview aus dem Jahr 2021, das erst jetzt hohe Wellen schlug, bezeichnete er den siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton zweimal abwertend als "Neguinho". Auch an anderen Stellen des Gesprächs vergriff er sich in der Sprache. So machte er über Hamilton eine eindeutig homophobe und schwulenfeindliche Anspielung und bezeichnete seinen ehemaligen Rivalen Keke Rosberg als "wertlos".

In der aktuellen Diskussion um Piquet grub motorsport-total.com auch seine alten Aussagen aus. 1988 bezeichnete er Nigel Mansell als "ungebildeten Idioten", dessen Frau Roseanne sei "hässlich". Enzo Ferrari unterstellte er "senil" zu sein und Ayrton Senna sei "schwul".

Appell an die Verantwortung

Piquet hat sich für seine Aussagen entschuldigt. Dafür zeigt aber etwa Sebastian Vettel kein Verständnis. Der Deutsche erinnert auch daran, dass manche Formel-1-Fahrer in ihrer Heimat Helden seien und deshalb viel Verantwortung tragen: Die Leute müssen nachdenken, was sie eigentlich gesagt haben. Und sie müssen ihr Verhalten in Zukunft ändern."

Sky-Experte Martin Brundle war einst ein Gegner von Piquet. In Silverstone rechnete er mit ihm ab: "Ich kenne ihn seit 40 Jahren. Er war immer schon dreist und wusste nie, wo bei persönlichen Kommentaren die Grenze ist."

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