Valtteri Bottas holt in Spielberg die Poleposition

Valtteri Bottas holt in Spielberg die Poleposition
Der Finne war noch schneller als sein Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton. Ferrari erlitt ein Debakel

Valtteri Bottas wird am Sonntag kurz nach 15.10 Uhr (live ORF1, RTL, Sky, Liveticker auf www.kurier.at/sport) als Erster in das erste Rennen der Formel 1 starten. Mit einer Zeit von 1:02,939 stellte der Finne einen neuen Rundenrekord auf dem Red Bull Ring auf und ließ auch seinen Teamkollegen Lewis Hamilton hinter sich.

"Ich habe dieses Gefühl vermisst, am Limit zu fahren", sagte der Finne. "Wir haben uns lange auf diesen Job vorbereitet und ich bin wirklich beeindruckt von diesem Team. Das ist natürlich ein herausragendes Ergebnis."

Bottas stellte seine Zeit schon im ersten Versuch von Q3 auf. Beim zweiten Outing verschätzte sich der 30-Jährige und rutschte von der Strecke. Etliche andere Fahrer kamen damit um ihre Chance, ihre Zeit zu verbessern.

Der sechsfache Weltmeister Lewis Hamilton gratulierte seinem Kollegen. "Wir zeigen Jahr für Jahr, dass wir das beste Team sind. Unsere Mitarbeiter sind nie vollkommen zufrieden, wir verschieben die Grenzen immer weiter. Das macht uns so stark."

Zwei Untersuchungen gegen den Engländer (Verlassen der Strecke in Q3, ignorieren der gelben Flaggen) wurden vier Stunden nach dem Qualifying abgewiesen.

Hinter den beiden schwarz lackierten Silberpfeilen belegte Red-Bull-Fahrer Max Verstappen Rang drei. "Platz drei ist nicht so schlecht, aber wir starten auf einem anderen Reifen als Mercedes, das kann für uns ein Vorteil sein. Aber heute war Mercedes für uns nicht zu erreichen."

Vierter wurde überraschend McLaren-Mann Lando Norris. Alexander Albon landete mit dem zweiten Red Bull auf Platz fünf.

Debakel für Ferrari

Für die Scuderia beginnt die Saison mit einer schallenden Ohrfeige im Qualifying. Der Monegasse Charles Leclerc schaffte es im neuen Ferrari SF1000 nur auf Platz sieben.

Noch schlimmer erwischte es seinen Teamkollegen Sebastian Vettel. Der vierfache Weltmeister, der das Team am Ende der Saison verlassen wird, schied in Q2 aus und startet am Sonntag nur von Platz 11. In der gesamten Vorsaison ist es Sebastian Vettel nur einmal passiert, dass er den finalen Qualifikationsdurchgang verpasst hat, bei seinem Heimrennen in Hockenheim. "Das ist natürlich nicht unser Anspruch, aber viel besser ist unser Auto derzeit nicht", sagte der Deutsche. "Aber schauen wir einmal, was da im Rennen noch möglich ist. Es wird schwer, viel Boden gutzumachen." In dieser Verfassung ist Ferrari sicher kein Kandidat auf den WM-Titel.

1. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 1:02,939 Min.

2. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +0,012 Sek.

3. Max Verstappen (NED) Red Bull 0,538

4. Lando Norris (GBR) McLaren 0,687

5. Alexander Albon (THA) Red Bull 0,929

6. Sergio Perez (MEX) Racing Point 0,929

7. Charles Leclerc (MON) Ferrari 0,984

8. Carlos Sainz (ESP) McLaren 1,032

9. Lance Stroll (CAN) Racing Point 1,090

10. Daniel Ricciardo (AUS) Renault 1,300 (alle in Q3)

11. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 1:04,206

12. Pierre Gasly (FRA) Alpha Tauri 1:04,305

13. Daniil Kwjat (RUS) Alpha Tauri 1:04,431

14. Esteban Ocon (FRA) Renault 1:04,643

15. Romain Grosjean (FRA) Haas 1:04,691 (jeweils in Q2)

16. Kevin Magnussen (DEN) Haas 1:05,164

17. George Russell (GBR) Williams 1:05,167

18. Antonio Giovinazzi (ITA) Alfa Romeo 1:05,175

19. Kimi Räikkönen (FIN) Alfa Romeo 1:05,224

20. Nicholas Latifi (CAN) Williams 1:05,757 (jeweils in Q1)

Kevin Magnussen, der im Vorjahr hier noch Fünfter im Qualifying war enttäuschte und schied mit seinem Haas schon in Q3 aus. Dahinter platzierten sich George Russell (Williams), Antoni Giovinazzi und Kimi Räikkönen  (beide Alfa Romeo). Der 25-jährige Kanadier Nicholas Latifi beginnt sein erstes Rennen in der Formel 1 vom 20. und letzten Platz.

Zeichen gegen Rassismus

Alle Fahrer werden am Sonntag vor dem Start ein gemeinsames Zeichen gegen Rassismus setzen. Vorausgegangen waren der Entscheidung Online-Meetings der Fahrervereinigung GPDA, die vom Österreicher Alex Wurz angeführt wird. Laut einem BBC-Bericht werden die Piloten in Spielberg einheitliche T-Shirts mit der Aufschrift „End Racism“ tragen.

Keine Einigung hat es hingegen bei der Frage des gemeinsamen Niederkniens gegeben. Jeder Pilot habe die Freiheit, neben der gemeinsamen Aktion in Spielberg auch selbst ein Zeichen zu setzen, hieß es.

Australischer Sieg in Formel 3

Der Australier Oscar Piastri gewann beim Saisonauftakt der Formel 3 in Spielberg das erste Rennen am Samstag. Der Österreicher Lukas Dunner (MP Motorsport) kam als 24. noch vor David Schumacher sowie Sophia Flörsch ins Ziel.

David Schumacher ist Sohn des früheren Rennfahrers Ralf Schumacher und Neffe von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher. Cousin Mick startet in der Formel 2.

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