In der Gegenwart lässt man nichts unversucht. Ducati arbeitet mit den Universitäten von Padua und Bologna zusammen, rekrutiert von dort Absolventen, um sie als Ingenieure bei sich arbeiten zu lassen. KTM will demnächst das Know-how der Unis Graz und Wien anzapfen. Außerdem spielte man mit dem Red-Bull-Team einen Doppelpass und holte sich wertvolle Aerodynamik-Tipps aus der Formel 1.
Wissenstransfer
Durch die Budgetgrenzen in der Formel 1 wurden bei Red Bull Leute frei, auf die KTM zurückgreifen konnte. Motorsportchef Pit Beirer freut es: „Wir genießen die Zusammenarbeit, das hat uns schon besser gemacht. Der Aufwand in der Formel 1 ist enorm, ein Faktor von 10:1 im Vergleich zur MotoGP.“
Heute gilt es viele Faktoren zu berücksichtigen und zu einem schnellen Paket zusammenzufügen. Maximale Power auf der Geraden, idealer Anpressdruck für spätes Bremsen, flottes Drehen des Bikes in der Kurve und rasches Hinausbeschleunigen. So formuliert ein Rennfahrer seinen Wunsch für optimales Handling. KTM musste wohl oder übel in Sachen Technologie mit anderen Teams mitziehen. Beirer hält eine Trendumkehr nicht für ausgeschlossen. Zuviel Technologie könnte auf Dauer das Interesse der Fans mindern.
Selbstverständlich variiert das Set-up je nach Rennstrecke. KTM fühlt sich in Spielberg seit Jahren pudelwohl, ist neben Ducati der einzige Rennstall, der seit 2016 gewinnen konnte – 2021 mit einem famosen Ritt von Brad Binder auf Trockenreifen im Regen. „Es ist für uns immer ein spezielles Gefühl hierher zu kommen. Wir kämpfen wieder um die Top-Plätze.“ Ob er wieder auf Regen hofft? „Nein, noch einmal möchte ich das nicht machen müssen.“ Sein australischer Kollege Jack Miller will nach einem guten Saisonstart und mageren Resultaten in Folge wieder aufzeigen: „Ich freue mich auf die Atmosphäre an diesem Wochenende und den Heimvorteil.“Alexander Strecha
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