Spielberg: Zwei schwere Unfälle im Training

Spielberg: Zwei schwere Unfälle im Training
Formel 1: Max Verstappen und Valtteri Bottas crashten schwer. Auch Sebastian Vettel rutschte von der Strecke

Kühlung. Alles dreht sich vor dem Großen Preis von Österreich (Sonntag, 15.10 Uhr/ live ORFeins, RTL, Sky) um das Thema Kühlung. Und die funktioniert bei Mensch und Maschine ähnlich: Die äußeren Schichten müssen runter, damit möglichst viel Luft an die wichtigsten Teile kommt.

Die Zuschauer in Spielberg reißen sich also die Kleidung von den Körpern, sie suchen Kühlung im Schatten und bei den Wasserstellen.

 

Spielberg: Zwei schwere Unfälle im Training

Die Formel-1-Boliden bekommen hingegen ein neues Kleid. Für das erwartete Hitzerennen in der Steiermark wurden neue Verkleidungsteile geliefert, die größere Öffnungen für die an- und abströmende Luft haben. Darunter leidet allerdings die Aerodynamik, mühsame Abstimmungsarbeit war gestern Nachmittag auf dem Red Bull Ring also gefragt.

So stand das Training komplett im Zeichen des Testens. Bei 30 Grad Außen- und 51 Grad Streckentemperatur tasteten sich die Teams langsam an das perfekte Set-up für den Renntag heran, an dem es sogar noch heißer werden soll.

Heftige Unfälle

Doch ruhig testen konnte kaum jemand, zwei schwere Crashs überschatteten die Session. Zuerst demolierte Max Verstappen beim Heimspiel von Red Bull seinen RB 15. Er rutschte mit seinem Auto verkehrt in die Reifenstapel, per Motorroller und zu Fuß kam der Vorjahressieger zurück an die Box.

Nur Minuten nachdem die Trainingssession wieder aufgenommen wurde, erwischte es Valtteri Bottas. Der Finne verlor die Kontrolle über seinen Mercedes und schlug frontal schwer ein. Die Sensoren maßen dabei eine g-Kraft von 23. Zur Sicherheit wurde der 29-Jährige ins Medical Center an der Strecke gebracht. Auch er blieb unverletzt.

Glück  im Unglück

Und dann rutschte auch noch ein Weltmeister von der Strecke. Doch Sebastian Vettel hatte mehr Glück, sein Ferrari kam vor den Reifenstapeln zum Stillstand.

Alle drei Unfälle hatten eine Gemeinsamkeit: die Himmelsrichtung, in der die Autos fuhren. So liegt der Schluss nahe, dass der böige (Rücken-)Wind die Fahrzeuge von der Strecke geweht hat. „Die Autos werden aerodynamisch immer ausgefeilter und bewegen sich am Limit. Wenn der Luftstrom abreißt, ist man nur noch Passagier“, sagte etwa Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. „Der Wind ist hier scheinbar unberechenbar.“

Sowohl der Red Bull als auch der Mercedes waren schwer beschädigt. „Das Auto ist vorne komplett zerstört. Wenn auch das Chassis kaputt ist, haben wir sehr, sehr viel Arbeit“, sagte Toto Wolff. Schnellster war am Ende Charles Leclerc im Ferrari. Doch die Aussagekraft der Zeiten war gering.

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